Cult Pens Deep Dark Blue Ink

600 dpi
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Heute möchte ich euch eine dunkelblaue Tinte vorstellen, die von Diamine gefertigt wird und als "Haustinte" vom englischen Schreibgeräte-Shop Cult Pens angeboten wird. Die Deep Dark Green wird folgen.

 

Eigentlich sieht man die wesentlichen Eigenschaften sofort auf der Schriftprobe:

Hochgesättigte Tinte ohne Shading

Recht breiter Fluss (gerade im Vergleich zur hochgesättigten, aber schmal laufenden Sailor-Tinte)

Das Moleskin-Papier der Notizbücher ist ja bekannt für Fiederung und Durchbluten. Beides ist akzeptabel. Aber für dieses Papier ist die Tinte, und so auch für "schlechtes Kopierpapier" o. ä., nicht optimal.


Diamine-Tinten sind oft so, aber nicht immer und auch nicht mit jeder Feder. Ich habe eine Feder ausgesucht, die ja wirklich nicht im Verdacht steht, zu breit zu laufen oder einen zu starken TIntenfluss zu haben. Die eingesetzten beiden Century haben eine vergleichbare Feder.

 

Die Farbe ist ein dunkles Blau, farbecht und variabel einsetzbar. Der Tintenfluss ist cremig und sehr gut. Das übliche "toothige" Verhalten der F-Feder ist nahezu verschwunden. Das kann gerade für Schreiber, die nicht die feine Schrift der F-Feder des 3776 haben wollen, eine Alternative. 

Die Tinte ist auch nicht wasserfest.


Weitere Eigenschaften typischerweise für Diamine:

Hochgesättigt mit erhöhtem Reinigungsbedarf (die Tinte hält sich mehr im Halter als z. B. die Waterman Serenity Blue oder Aurora blau oder Pelikan 4001 Königsblau). Vergleichbar ist sie mit der Diamine Midnight Blue. 

 

Überraschung!

Li. Diamine Midnight Blue, re. Cult Pens Deep Dark Blue
Li. Diamine Midnight Blue, re. Cult Pens Deep Dark Blue

Die Tinten dürften identisch sein.

Und so ist die Tinte alleine gelaufen:



Dennoch ist die Tinte eine attraktive Sache, wenn die Eigenschaften gefallen. Immer bei TInten zu beachten: Es ist niemals die Farbe allein, die zählt. Andere Eigenschaften, die zudem bei verschiedenen Federn und Papier unterschiedlich sein können, sind wichtig. 

 

Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen.

 

Viele Grüße

Thomas und die Pens and Freaks


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Kommentare: 6
  • #1

    Mark (Dienstag, 19 Januar 2021 18:13)

    "Weitere Eigenschaften typischerweise für Diamine:
    Hochgesättigt mit erhöhtem Reinigungsbedarf"

    Einen erhöhten Reinigungsbedarf habe ich bei meinen Diaminetinten noch nie gehabt. Welche Diaminetinten gelten denn in dieser Hinsicht als schwierig(er)?

  • #2

    Pens and Freaks (Dienstag, 19 Januar 2021 19:26)

    Alle. Alle hochgesättigten Tinten, die auch eher mal Konverter und Tintensichtfenster verfärben. Typische Vertreter sind auch Sailor, Monteverde, Noodler’s u. v. m. Spüle mal eine Pelikan 4001 Königsblau oder J. Herbin Eclat de Saphir aus und eine Diamine Ancient Copper.
    Manche Farben wie Rot sind oft nicht so einfach.
    Wetten, daß ich ein Montblanc Meisterstück mit der MB Royal Blue erheblich schneller ausspüle als mit der Diamine Midnight Blue?
    Aber bitte: Solche Dinge sind nicht verhandelbar. Das hat ja nichts mit Qualität zu tun oder mit einem Wettbewerb.
    Das ist das Schöne hier, daß wir hier nicht um besser oder schlechter streiten müssen.
    Viele Grüße Thomas

  • #3

    Uwe Steinmann (Mittwoch, 20 Januar 2021 20:41)

    Hallo zusammen,

    na ja, Unterschiede gibt es schon auch bei Diamine-Tinten. Ich habe hier eine Sargasso Sea. Da ist das Ausspülen schon eine echte Aufgabe! Die benutze ich deshalb nicht mehr gerne. Dann habe ich die Prussian Blue. Die lässt sich dagegen ähnlich leicht spülen wie die o.g. Königsblauen (und verfärbt auch keine Konverter).

    Aber was soll's? Es ist, wie du sagst, Thomas: Mit Qualität hat es nichts zu tun. Wenn man die hochgesättigten liebt, spült man eben ein bisschen mehr. Macht ja nichts! ;-)

    Gruß
    Uwe

  • #4

    Pens and Freaks (Mittwoch, 20 Januar 2021 22:12)

    Nun, Uwe, das ist ja ein Beitrag der Midnight Blue. Die Cult Pens Dark Blue ist ja nichts anderes.
    Grundsätzlich sind die Diamine stark gesättigte Tinten, inzwischen hat man Sättigung bei neuen Tinten auch mal zurückgenommen. Und auch mal Schattierung. „But that‘s another story.“

    Viele Grüße Thomas

  • #5

    Mark (Mittwoch, 27 Januar 2021 11:45)

    Klar, hochgesättigte Tinten haben (fast immer) einen erhöhten Reinigungsaufwand, das sehe ich natürlich auch so und das muss sicherlich auch nicht weiter beleuchtet werden.
    Dementsprechend setze ich das aber auch immer implizit bei jeder Art von Tintenbesprechung voraus und es ist natürlich auch ein Umstand, der herstellerübergreifend gilt.
    Diamine hat aber eben nicht nur hochgesättigte Tinten im Sortiment, sondern auch viele sehr pflegeleichte (auch bei den älteren Vertretern) und innerhalb der jeweiligen "Tintenklasse" empfinde ich Diamine auch als vergleichsweise gut handhabbar, d.h. also z.B, dass im Bereich der hochgesättigten Tinten Diamine durchaus als vergleichsweise gut zu reinigen gelten kann verglichen mit anderen hochgesättigten Tinten.
    Daher meine Nachfrage, habe das so verstanden, dass Diamine als typischerweise hochgesättigt und schwierig zu reinigen beschrieben wurde, was mich so schon verwundert hat. Gelesen als "Weitere Eigenschaften typisch für hochgesättigte Tinten: erhöhter Reinigungsbedarf" stimme ich hingegen zu.
    Wollte das nur nochmals zur Erläuterung erwähnen, da ich die Nachfrage nicht als grundsätzliche Kritik missverstanden haben will.

  • #6

    Pens and Freaks (Mittwoch, 27 Januar 2021 21:06)

    Hallo Mark, das ist doch ein schönes Statement. Daher habe ich das Tintenbetrachtung genannt. Den heute in Deutschen üblichen Begriff habe ich vor vielen Jahren im Penexchange erfunden.
    Das Wesen einer Tinte zu erfassen, ist es.
    Alles andere ich eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Einsatzgebietes.

    Leicht zu reinigende Tinten sind leicht wasserlöslich und verursachen möglichst wenige oder keine Rückstände im Konverter oder Sichtfenster z. B. Der Prototyp ist die Pelikan 4001 Königsblau. Es kann auch sofar von Feder zu Feder etwas unterschiedlich sein, welcge Tinte gut funktioniert. Eine recht trockene Lamy Blau kann z. B. in einem Lamy 2009 wunderbar strahlend und sehr farbneutral leuchten.
    Dann ist mir persönlich eine solche Tinte lieber. In einem Aurora habe ich drn Vorzug des Ebonit-Tintenleiters.
    Wenn ich umgekehrt eine bestimmte Tinte will, brauche ich einen bestimmten Füllhalter.
    Bei einer Diamine Oxblood gibt es keine Alternativen.
    Ich persönlich habe immer die Diamine Evergreen und Classic Green im Einsatz. Leider ist krine der MB Englischgrün ähnlich. Ein großer Verlust.