Wie gewünscht: Füllhalter, die nicht (so leicht) austrocknen ...


Alfred schrieb mir:

Abermals hallo,

eine kleine Anregung hätte ich zu machen bezüglich einer thematischen Erweiterung dieser schönen gepflegten Seite.
Wenn Sie, lieber Herr Baier, so möchten, könnten Sie vielleicht demnächst irgendwann einmal einen Faden aufmachen zu den, in der jeweiligen Erfahrung der Füllerfreunde hier,
"austrocknungresistentesten" Füllern.
Ich dachte mir nämlich, dies könnte ein einigermaßer "unverbrauchter" Diskussionsgegenstand sein.
Da ich selbst viel mit Schwarz schreibe (beim Erstellen langer Manuskripte lernt man den Kontrast einfach zu schätzen, Langweiligkeit dieser toten "Farbe" hin oder her), bin ich umso dringender
angewiesen auf einen Füller der lange seine Tinte halten kann, um nicht hinterher durch zähe Reinigungsprozeduren mich durchbeissen zu müssen (denn obwohl ich viel zu Papier bringe gibt es auch
einmal längere Leerlaufzeiten dazwischen, in denen ich nicht unbedingt jedesmal meine Stifte durch die Reinigung schicken will).
Und hier glänzen mein Lamy 2000 und Aion mit der Tolerierung geradezu beliebig langer Liegezeiten im gefüllten Zustand, ohne dass es hinterher auch nur zum stockenden Anschreiben käme.
(Man vergleiche das einmal mit Safari, Al-Star und - in meinem Fall - auch Studio. Wenn man nun bedenkt, dass der LX für 50 Euro baugleich zu den Ersteren beiden ist ...)
Unter gewissen Umständen also ist eine hohe Dichtigkeit der Halter eine gar nicht zu überschätzendes Qualitätskriterium.
Also, vielleicht greifen Sie meinen Vorschlag ja auf; wie sich die Dinge zuletzt entwickeln, kann ja keiner sagen.
Falls ich aber einen derartig gelagerten schon bestehenden Faden sollte übersehen haben, muss ich mich gleich entschuldigen.

In jedem Fall meine herzlichen Grüße

Alfred

Danke, Alfred. Ich nehme das sehr gerne auf. Schickt mir doch gerne eure Beiträge, auch Fotos etc., wenn ihr wollt oder kommentiert unten. Sehr schönes Thema.

 

Viele Grüße

und bleibt gesund.
Euer Thomas und die Pens and Freaks


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Kommentare: 11
  • #1

    Pens and Freaks (Samstag, 27 Februar 2021)

    Ich schreibe mal ein paar Modelle auf:
    Platinum 3776 Century (spezielle Innenabdichtung), Izumo
    Sailor 1911 L, Sailor Pro Gear
    Lamy 2000, Studio (unterschiedlich je nach Modell)
    Onoto Magna Classic
    Conway-Stewart Churchill, Winston
    Wancher Dream Pen (spezielle Innenabdichtung)
    Auch die Ranga sind sehr austrockungssicher.

    Das sind einige Modelle, die mir spontan einfallen

  • #2

    Alfred (Samstag, 27 Februar 2021 22:49)

    Na, dann will ich auch noch mal:
    Überhaupt die Modelle mit teilverdeckten Federn kämen doch hier in Betracht, oder?
    Also so wie das in der Hinsicht schon öfter aufgeführte, aber auch der Parker 51, Pilot Vanishing Point, nicht wahr?
    Würde mich sehr wundern, wenn man bei dem Konzept ausgerechnet bei der Kappensicherung schlampig verführe..!
    Gibt/gab es eigentlich Hersteller die explizit damit werben/warben, der Art etwa, einen "bombensicheren" Verschluss zu gewährleisten?

    Schöne Grüsse,

    Alfred

  • #3

    Alfred (Samstag, 27 Februar 2021 22:59)

    Obwohl der P51 anscheinend nicht mehr hergestellt wird, dementsprechend wird man Abstriche machen müssen.
    Und der Vanishing Point - ,scheint es, hat auch hierin seine Besonderheit.
    Viele verdeckte Federn bietet der Markt ja kaum.
    Na ja theoretisch hatte ich wohl Recht mit dem worauf ich hinauswollte...

  • #4

    Pens and Freaks (Sonntag, 28 Februar 2021 06:56)

    Es geht um die Kappendichtheit. Mit der Federgröße gibt es keine Korrelation. Der Capless ist erstaunlich dicht. Ich finde, daß man dennoch spezielle Tinten eher in Füllhalter mit hochwertiger Abdichtung füllen sollte, wie Eisengallus- oder z. B. Nano-Tinten. Platinum oder Sailor z. B.

    Auch der Esterbrook Estie hst einen Innendichtung.

  • #5

    Uwe (Sonntag, 28 Februar 2021 12:41)

    zu Alfreds Fragen:

    Doch, den Parker 51 gibt es wieder - allerdings mit Unterschieden zum alten Modell. Die verdeckte Feder wurde geändert und soll jetzt im geöffneten (!) Zustand weniger schnell austrocknen; und die beim neuen Modell geschraubte Kappe soll dichter sein. (Ich selbst habe keine Erfahrung damit.)

    "Hersteller die explizit damit werben": Hier wäre Platinum mit seinem "Slip & Seal Mechanismus" zu nennen. Platinum wirbt damit, dass der Füller 2 Jahre lang liegen kann ohne auszutrocknen! Ich weiß nicht, ob das schon mal jemand ausprobiert hat ... ;-)

    Gruß
    Uwe

  • #6

    Pens and Freaks (Sonntag, 28 Februar 2021 13:04)

    Halbes Jahr beim 3776 C.: kein Problem, auch nicht mit Platinum Carbon Black oder Pigment Blue.

    Die alten Parker „51“ (mit Anführungszeichen, aber Parker 61) haben einen sehr guten und dauerhaften Kappensitz, es gibt aber im vorderen Griffbereich eine Mattierung. Die Kappenabdichtung ist aber im normalen Einsatz gut. War auch nötig bei den hochgesättigten Tinten von 1941.

    Wer einen “51“ haben möchte, sollte sich einen mit Aerometric zulegen und bezahlt bei einer Standardfarbe auch nicht wesentlich mehr und bekommt eine Goldfeder. Die ist auch noch gut geschliffen. Ich kenne auch andere Federn, die Gesamtqualität und Praktikabilität dieses außergewöhnlichen Füllhalters sind auch heute noch nachvollziehbar. Die Auslaufsicherheit ist nicht ganz optimal trotz Ausgleichslamellen.

    Die Kopie von 2021 ist ein Witz.

    Man macht sich keine Mühe und will sich billig an einem Riesenerfolg anlehnen und abkassieren. Daher spielen auch solche großen Marken keine Rolle mehr. Eine Schande für diesen einst so großen und innovativen Hersteller!

  • #7

    Uwe (Sonntag, 28 Februar 2021 16:21)

    Zum "neuen" Parker 51: Ja, so ist es ja leider oft mit den sog. Neu-Auflagen. Auf die Qualität legt man keinen Wert, dafür steigt der Preis. Wie schade!
    Aber gut, ich würde mir eh keinen P 51 kaufen, egal ob alt oder neu, - kann schon dem Design rein gar nichts abgewinnen, um es mal ganz freundlich zu sagen ;-)
    Aber ... alles Geschmacksache! :-)

  • #8

    Alfred (Sonntag, 28 Februar 2021 17:41)

    Dankeschön für die freundlichen Rückmeldungen.
    Einiges hat mich verwundert hier zu hören, aber höchst gerne bin ich bereit dazuzulernen.
    Das mit der 2jährigen Austrocknungsresistenz ist wohl eher ein Marketing-Spruch für *sehr, sehr lange.
    Wer würde den Aufwand wohl in diesem einen Punkt betreiben mit wie viel verschiedenen Tinten unter welchen Lagerungsbedingungen, um dann - höchst unwahrscheinlicherweise - grade darauf festgenagelt zu werden?

    Gruss

    Alfred.

  • #9

    Pens and Freaks (Sonntag, 28 Februar 2021 18:22)

    Die Technologie von Platinum funktioniert. Man kann sich darauf verlassen. Das hat zur Konsequenz,
    daß man problematischere Tinten problemlos einsetzen kann,
    eine wenig geschriebene Farbe in einem 3776 längere Zeit lassen kann wie z. B. eine Rot für Markierungen,
    oder die Tinten dunklen nicht nach und bleiben „frisch“.

    Das kommt mir sehr entgegen.

    Viele Grüße Thomas

  • #10

    Uwe (Donnerstag, 09 Dezember 2021 16:31)

    "Interessant" ist auch, dass manche Füller an anderer Stelle als an der Feder auszutrocknen scheinen. Ich habe z.B. meinen GvFC Tamitio vor einiger Zeit außer Betrieb genommen. Der hat auch nach mehreren Wochen Lagerung keinerlei Anschreibprobleme, "verliert" aber trotzdem schon nach wenigen Tagen deutlich Tinte (durch Verdunstung?), die dann stark nachdunkelt. Sehr unschön!

    Gruß
    Uwe

  • #11

    Uwe (Sonntag, 30 Januar 2022 16:25)

    Nachtrag zu meinem Kommentar #10:

    Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die Tinten-Verdunstung bei meinem GvFC Tamitio ein Problem des Konverters war! Da mir dieses ärgerliche Problem keine Ruhe ließ, habe ich den verwendeten Konverter gegen eine Patrone getauscht und siehe: Hier tritt das Verdunstungs-Problem nicht mehr auf!

    Fazit: Man sollte in die Jahre gekommene Koverter ruhig mal ersetzen, bevor man einen schönen Füllhalter "in die Ecke packt"! ;-)

    Gruß
    Uwe