Eine Füllhaltergeschichte aus Heidelberg: mein erster M200 Rundkopf

Mein erster M200 von 1988
Mein erster M200 von 1988

Liebe Leser,

 

auf der Willkommen-Seite ist er schon abgebildet. Mein erster guter Füllfederhalter, ein M200 von Pelikan in der Farbe blaumarmoriert.

Die Geschichte geht so. Während ich in den Oberstufenklassen mit einem Edelstahl-Parker Modell 15 geschrieben habe, habe ich zu Studienzeiten den Geha-Schulfüller meines Bruders reaktiviert, der besser als meiner geschrieben hatte. Ich war dann zufällig an der Kasse eines Kaufhauses meiner Kreisstadt auf einen bordeauxfarbenen Laurin-Rebhan-Kolbenfüller gestoßen und entschied mich für ein Exemplar mit B-Feder. Das sehr gute Schreibverhalten beeindruckte mich außerordentlich. Nur der Tintenverbrauch in Verbindung mit dem kleinen Füllvolumen machte es nötig, ein Tintenfaß zeitweilig in die Uni mitzunehmen.

Im Herbst 1988 sah ich in der Pathologie-Vorlesung bei einer Kommilitonin einen blaumarmorierten Pelikan-Füllhalter. Ich besorgte mir einen Prospekt: 58 DM sollte er Kosten. So teuer! Ich habe lange hin und her überlegt und habe mir in einem kleinen Schreibladen einen solchen Füller angesehen – und gekauft! Mit einer vergoldeten BB-Stahlfeder. Der Händler ermahnt mich noch, nicht zu breit einzukaufen, "die Feder würde innerhalb der ersten vier Wochen noch breiter werden". Aber mir gefielen damals sehr breite Federn ungemein. Als Tinte benutzte ich über Jahre Montlbanc königsblau, das recht dunkle Blau gefiel mir damals sehr. Ich erinnere mich an Preise pro Faß von unter 8 DM.

Leider hielt die schöne Fasssade nicht so ganz, die Goldplattierungen an der Kappe nutzen sich nach Jahresfrist ganz bös ab. Pelikan war großzügig und schenkte mir zwei Kappen, ich glaube eine davon hatte die besseren Goldplattierungen der M250er-Modelle.

Damals hatte Pelikan für diese Modelle ein breites Federangebot einschließlich Schrägfedern, die Federn waren an der Spitze recht weich, eigentlich sehr weich, zu weich. Die Federschenkel waren nicht fest genug und sie schrammten aneinander vorbei.

Pelikan war wieder großzügig und spendierte mir für den M200 eine 14-K-Golfeder BB , die er heute noch meist trägt; fotographiert ist er aber mit einer F-Feder (siehe oben). 

 

Das war die Geschichte vom Beginn einer stetigen Freude am Füllfederhalter. Auch hat mich damals, trotz aller Probleme, die Marke Pelikan (ich war als Schüler bei der "Geha-Fraktion"!) mitgenommen. Und ich bin ihr bis heute treu geblieben, auch wenn ich viele andere Füllhalter vieler Marken habe.

 

Mit dem M1000 bin ich unlängst wieder einmal bei Pelikan neu angekommen.

 

Ein Bericht wird folgen.

 

Ich hoffe, der Bericht hat den Lesern gefallen. Viele Grüße von Thomas

Nachtrag

Die Rundkopfmodelle wurden bis 1997 angeboten und durch die Krönchen-Modelle erstetzt. Seither haben die 200er- oder Tradition-Modelle nur noch einen Kappenring. Ich fand es immer schade, daß die 200er mit ihren Vergoldungen nicht so hochwertig waren wie die M400 und bedauerte, daß sicherlich von diesen Modellen auf die Qualität der teureren Serien zu Unrecht geschlossen würde. Die M400 haben eine viel höhere Qualität. Ich habe das Pelikan gegenüber oft angemerkt.

Zwischenzeitlich gibt es ja die M205 und M15, die solche Probleme nicht mehr haben. Sie sind hochwertig durch und durch.