Conklin Herringbone in Schiefergrau, Feder F

Die Conklins haben es mir angetgan. Die alten mochte ich schon sehr. Die aktuellen Modelle der Firma Yafa in Kalifornien sind modern und klassisch zugleich. Man darf nicht exakte Kopien alter Modelle erwarten. Der Mark Twain, über den ich auch noch berichten werde, ist das sehr nahe dran.

 

Gemeinsam ist den Modellen die wunderschöne Edelstahlfeder, die ich schon beim Stylograph gezeigt hatte. Damals sagte ich noch: Ich hatte die Auswahl zwischen M, M und M. In der Zwischenzeit gibt es auch F und B hierzulande. Der Händler meines Vertrauens war so freundlich und in der Lage, mit eine F zu besorgen. Danke, Herr Blankenhorn. Bei der Gelegenheit darf ich gerne wiederholen, daß daran keine kommerziellen Interessen geknüpft sind. Es gibt auch andere sehr gute Händler vor Ort und im Internet, die man sehe empfehlen kann. Jedenfalls gehört die Firma von Ludwig Blankenhorn in der Pfalz auf jeden Fall dazu. Ich teile es auch deshalb mit, weil ich immer wieder gefragt werde, wo ich den Halter gekauft hatte und andere Afficionados machen es international genau so. Daher habe ich es auch so gehalten.

 

Ich gebe es offen zu: Viele Beiträge sind mir zu lang und sie kommen einfach nicht auf den Punkt. Ich lese dann immer quer und komme schon zum Ende. Daher möchte ich das nicht tun und kurz und knapp bleiben.

 

Den Halter habe ich für 89 Euro erworben, die VK waren schon dabei abzgl. 2 % Skonto und unter kostenloser und freundlicher Lieferung eines Tintenfasses (war, glaube ich, Pelikan 4001 Blau-Schwarz; der Händler weiß das schon ...).

 

Meßwerte: Länge offen ca 12,8 cm, geschlossen ca 14,2 cm (nach Blankenhorn), Gewicht 48 g bzw. Schaft 20 g (mit Waage auf 2 g genau selber gewogen).

 

Das Gehäuse kann man nicht gut beschreiben, es handelt sich wohl um ein Acrylglas, das einen farbigen und gefrästen Teil hat und einen durchsichtigen, der die Oberfläche bildet. Die Oberfläche ist glatt, die verchromten Akzente passen sehr gut zum Gesamtdesign. Der klassische Conklin-Clip, etwas anders geformt als bei Stylograph und eigengefedert, macht einen sicheren und dauerhaften Eindruck. Und er greift tadellos. Die Schraubkappe ist plan mit dem Corpus. Und damit ist klar: Das Kunststiffgriffstück zeigt zum Corpus eine Stufe und läuft zur Feder hin schmaler aus mit einem schönen verbreiterten Abschluß.

 

Ein großer Schönheitsfehler sind die oben und unten gelegenen Grate von der Spritzform. Das Griffstück faßt sich eher einfach an, die Gediegenheit des teureren Stylograph geht ihr ab. Das könnte man sehr leicht besser machen, ist aber bis auf die haptischen Aspekte funktionell in Ordnung.Die Metallgewinde von Griffstück und Schaft sitzen mit ihrem langen Gewinde sehr sicher und bei der Schraubkappe mit ihrem exakten Gewinde ist es nicht anders. Kompliment, gut gelöst.

 

Außerordentlich gut gelöst ist die Balance des mittelschweren Schaftes. Das gelang enorm gut. Die Kappe läßt sich nicht so gut aufstecken, man braucht sie aber auch nicht.

 

Der Deal Braker ist naturgemäß bei einer solchen Konstruktion das stufige Griffstück. Damit komme ich recht gut zurecht, die Grate stören mich immer. Ich werde das mal an Blankenhorn weitergeben, vielleicht kann ein Händler das an Conklin als Kundenrückmeldung weitergeben. Es wäre zu schön, wenn man dies in der Produktion ändern könnte.

 

Der Halter wird gefüllt über die üblichen Standardpatronen (eine schwarze und blaue liegen der oppulenten Verpackung bei) oder über den montierten Schraubkonverter ansonsten üblicher Bauart. Dabei läuft der weiche Kunststoff des Konverters in einem Metallgewinde am Corpus. Da muß man ein bißchen aufpassen, wenn man bei der Säuberung mit Wasser den Konverter herausnehmen und wieder einschrauben will. Ansonsten ist ein sicherer Sitz des mitgelieferten Konverters eine gute Sache. Manche Firmen liefern für solche Füllhalter keine Konverter mit, die ja nur wenige Euro kosten.

 

 

Ein großer Schönheitsfehler sind die oben und unten gelegenen Grate von der Spritzform. Das Griffstück faßt sich eher einfach an, die Gediegenheit des teureren Stylograph geht ihr ab. Das könnte man sehr leicht besser machen, ist aber bis auf die haptischen Aspekte funktionell in Ordnung.Die Metallgewinde von Griffstück und Schaft sitzen mit ihrem langen Gewinde sehr sicher und bei der Schraubkappe mit ihrem exakten Gewinde ist es nicht anders. Kompliment, gut gelöst.

 

Außerordentlich gut gelöst ist die Balance des mittelschweren Schaftes. Das gelang enorm gut. Die Kappe läßt sich nicht so gut aufstecken, man braucht sie aber auch nicht.

 

Der Deal Braker ist naturgemäß bei einer solchen Konstruktion das stufige Griffstück. Damit komme ich recht gut zurecht, die Grate stören mich immer. Ich werde das mal an Blankenhorn weitergeben, vielleicht kann ein Händler das an Conklin als Kundenrückmeldung weitergeben. Es wäre zu schön, wenn man dies in der Produktion ändern könnte.

 

Der Halter wird gefüllt über die üblichen Standardpatronen (eine schwarze und blaue liegen der oppulenten Verpackung bei) oder über den montierten Schraubkonverter ansonsten üblicher Bauart. Dabei läuft der weiche Kunststoff des Konverters in einem Metallgewinde am Corpus. Da muß man ein bißchen aufpassen, wenn man bei der Säuberung mit Wasser den Konverter herausnehmen und wieder einschrauben will. Ansonsten ist ein sicherer Sitz des mitgelieferten Konverters eine gute Sache. Manche Firmen liefern für solche Füllhalter keine Konverter mit, die ja nur wenige Euro kosten.

 

Nun zum Wichtigsten, zum Schreibverhalten: Man muß wissen, daß die wunderschönen Conklinfedern mit ihrem vergoldeten Conklin-Logo und dem Crescent-Breather Hole (C und die Crescents finden sich auch auf dem unteren Kappenring, der Herringbone-Schriftzug auf dem oberen Kappenring) fallen schmal aus. Eine F ist wirklich F und eine M nicht dicklich. Ich kannte das schon vom Stylograph mit der M und von einer unglaublich guten (Verbesserung 1/2013) F in meinem Mark Twain, aber die hier eingebaute F ist wirklich fein und hat ein sauberes und angenehmes Schriftbild. Ich tue mich manchmal schwer mitzugehen, wenn Verallgemeinerungen vorgenommen werden, wie "the nib is absolutely very smooth" und dergleichen. Belustigt höre ich mir dies in Youtube gerne an. Um ganz ehrlich zu sein: Auch die Stahlfedern haben Unterschiede und man muß einige Federn gesehen haben, um sich Verallgemeinerungen zu erlauben. Nur meine Meinung. Diese Feder läuft leicht und rigide (da ist kein Flex) und hat einen guten, nicht zu üppigen Tintenfluß, der bei manchen Federn, die hochgsättigt sind, nicht einmal so knackig war. Momentan habe ich eine Parker Permanent Blau eingefüllt, die Feder läuft ganz leicht und gleichmäßig, besser als bei der an sich sehr guten Tanzanite von Pelikan.

 

Meine Einschätzung und Zusammenfassung

Bei den amerikanischen Autobauern sagte man früher, das seien Produkte eines "Car Makers". Was ist damit gemeint? Der Hersteller weiß genau, was er einbauen muß, damit es ein rundes Produkt wird, ohne daß der Preis und der Wow-Effekt außer Acht gelassen wird. Und gerne soll man das Produkt auch benutzen. So ist es beim Herringbone. Die Conklins, nun, bei mir haben sie ungemein gut eingeschlagen, aber darüber hinaus, hat man wirklich viel getan für eine hohe Funktionalität bei hoher Attraktivität. Der Preis ist angemessen.

 

Es fehlt nur noch die Stub, liebe Yafa-Leute! Ergänzung 1/2013: Es gibt eine Stub-Feder. Mal sehen, ob und wann ich eine bekomme.

 

Das werde ich auch an Blankenhorn weitergeben. Vielleicht gibt es irgendwann mal eine entsprechende Option. Auch wenn ich mir ein anderes Griffstück wünsche und den stattlichen Halter sehr liebgewonnen habe, wird es nicht mein letzter Conklin gewesen sein.

 

Ich hoffe, liebe Leser, der Beitrag hat Euch gefallen.

 

VG

Thomas

Ergänzung zu Kommentar 1 und 2

... und verwaschen ohne Blitz
... und verwaschen ohne Blitz
Und so schreiben die drei (Medium, medium, fine).
Und so schreiben die drei (Medium, medium, fine).

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Kommentare: 12
  • #1

    Horst (Sonntag, 06 Januar 2013 12:25)

    seit dem ich hier lese trage ich mich auch mit dem Gedanken, mal einen Conklin anzuschaffen, wobei mir der Stylograph Mosaic besser gefällt.
    Jetzt meine Frage: der Stylograph hat ja auch eine "Stufe" zwischen Corpus und Griffstück - aber auf den Fotos sieht es so aus, als wäre sie bedeutend geringer (und deshalb auch nicht so störend) als beim Heringbone ?

    Gruß,
    Horst

  • #2

    Thomas von PAF (Sonntag, 06 Januar 2013 16:21)

    Hallo Horst. Vielen Dank füe Deine Rückmeldung. Ich habe mal, bei schlechtem Licht auch nicht besonders gut, meine drei Conklins abfotographiert, um Dir einen Eindruck zu geben von den Dimensionen. Gerade auch der tolle mark Twain gibt einen guten Vergleich, da er keine "eingelassene Kappe" hat und somit auch kein abgestuftes Griffstück.

    Der Stylograph und der Herringbone haben haptisch einen ganz anderen Eindruck. Man kann das nur unvollständig beschreiben und das kürzere, wenn auch gediegenere Griffstück des Stylograph sorgt aber auch dafür, daß man mit den Fingern in das Gewinde und die Stufe in jedem Fall gerät, während beim Herringbone, dessen Grate mich stören, die Finger je nach Schreibhaltung vor der Stufe sind. Im Ganzen wirkt der Herringbone größer, mächtiger bei exzellenter Ballance, der Star ist für mich aber der Mark Twain, gerade auch in der schwarzen Ausführung. Der Preis liegt aber in einer ganz anderen Höhe.

    Ich selber würde eher einen zweiten Herringbone kaufen, als einen zweiten Stylograph. Das sind aber rein subjektive Eindrücke, objektiv ist der Stylograph ein wunderbarer Halter, der mir sehr gut gefällt.

    Ich kann nur sagen, daß Blankenhorn in Frankenthal (Pfalz) die Conklins (nicht alle Serien) hat und viel verkauft. Momentan sind bestimmte Modelle, wie auch auf der Webseite ersichtlich, nicht verfügbar und sind bestellt.

    Wichtig ist ntürlich auch, daß die Federauswahl recht gering ist, die Lieferung der F ist aber ein großer Gewinn, da sie z. B. der Waterman Expert EF in etwa entspricht und somit feines Schreiben möglich ist. Eine solche Feder gibt es z. B. im Pelikanprogramm überhaupt nicht. Die Federn sind allesamt breiter.

    Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Die Conklins, Bexleys oder auch Edisons sind schon eine Bereicherung für uns Europäer.

    Die Conklins konkurrieren dabei wunderbar mit den guten Waterman Expert und Cross Townsend als wirklich gute, aber schmächtige Halter. Da man tendenziell heute mit voluminöseren Schreibern schreibt (das ist bei Kugelschreibern ja auch so) und die Kappe nicht mehr üblicherweise aufsetzt, sind stattlichere Halter ein großer Gewinn. Bei Pelikan merke ich immer so deutlich, daß der an sich gute M 2XX zu schmächtig (geworden) ist.

    VG Thomas

  • #3

    Horst (Montag, 07 Januar 2013 17:24)

    danke Thomas für die Fotos. Auf der Seite von L. Blankenhorn sieht das nicht so drastisch aus, aber real ist es doch wohl so, daß man mit dem Zeigefinger stets am Gewinde anliegt. Ist für mich ein Killerkriterium beim Stylograph. Und die Gräte gefällt mir nicht vom Äusseren.
    Dann werde ich mich wohl in absehbarer Zeit mal mit dem Waterman Perspective befassen. Der gefällt mir nämlich auch.

    Gruß,
    Horst

  • #4

    Thomas von PAF (Dienstag, 08 Januar 2013 20:37)

    Ich habe Herrn Blankenhorn gebeten, die Kritik über das Griffstück weiterzugeben an den Produzenten. Er wird dies tun.

  • #5

    Thomas von PAF (Sonntag, 13 Januar 2013 21:18)

    Es gibt Stub-Federn von Conklin. Vielleicht bekomme ich mal eine ...

  • #6

    Heiko (Donnerstag, 24 Januar 2013 21:33)

    Hallo Thomas,
    ein ausgesprochen schöner Füller und deine Beschreibung gleicht fast einer Liebeserklärung. Er ist (auch für mich) in einem bezahlbaren Bereich und mich reizit die Feder, wie du sie beschreibst. Kommt ganz sicher auf meine Wunschliste.
    LG
    Heiko

  • #7

    Thomas von PAF (Donnerstag, 24 Januar 2013 21:41)

    Ja, Heiko, die Federn sind Klasse. Sie schreiben ganz weich und leicht und sind dabei doch ausdrucksstark. Der Mark Twain hat doch eine F-Feder, an sich gibt es den nur mit M und ich hatte es nicht erwartet (Geschenk). Aber als Herr Blankenhorn merkte, daß der Halter für mich ist, hat er eine F eingebaut.

    Design und Schreibverhalten passen einfach. Da wird eine große Feder mit dem Crescent-Breather Hole genommen und fertig. Das finde ich genau richtig. Ich kenne nun eine M und zwei F. Diese Federn schreiben immer an und der Fluß ist genau richtig. Wenn ich ehrlich bin: Besser als die Expert, die ich kenne und auch besser als die Cross-Townsend-F-Stahlfeder, die ich habe (kenne aber keine andere; leider leichtes Kratzen eines Federschenkels, sonst wäre sie ideal; leider hoher Preis einer Austauschfeder um 4ß-45 EUR und Nacharbeitung lohnt nicht).

    VG Thomas

  • #8

    Thomas von PAF (Dienstag, 19 Februar 2013 20:57)

    Ich bekomme viele positiven Resonanzen für den Herringbone über meinen E-Mai-Eingang.

    Ein großer Füller mit Stufe am Griffstück, das auch zwei Grate hat. Kappe kann man nicht gut aufstecken und der Halter wird zu hecklastig. Ohne Kappe gut. Aber das Griffstück ist das Killerkriterium! Das muß klar sein. Die Federn sind rigide, nicht im geringsten elastisch. Aber Schliff und Fluß sind erste Klasse. Habe ich selten gesehen, daß bei drei Federn alle exzellent sind.

    Es ist aber keine Bauchentscheidung allein. Sollte es wenigstens nicht sein. Wenn das ein Arbeitspferd sein soll, muß man das obige mit dem Griffstück beachten. Der Halter ist viel größer als ein Cross Townsend oder Waterman Expert.

    VG Thomas

  • #9

    Thomas von PAF (Mittwoch, 06 März 2013 23:08)

    Wonderful Herringbone! Für mich ist er es. Chase for the Nib! Hier bewahrheitet es sich wieder. Welche moderne Feder schreibt mit einer einfachen Parkertinte so gut? Es sind gar nicht so viele. Der Lamy 2000, der Pelikan Souverän sicherlich. Bei den Stahlfedern ist die Conklin jedenfalls erstaunlich gut. Würde mich interessieren, wer die fertigt ...

    VG Thomas

  • #10

    Michael (Sonntag, 19 Mai 2013 19:05)

    Hallo Thomas,
    seit meinem letzten Urlaub liegt hier auf meinem Schreibtisch auch ein Herringbone auf meinem Schreintisch. Leider hat meine Feder bereits im Flugzeug einen ziemlichen Totalschaden abbekommen, denn als ich dei Kappe aufgeschraubt habe, war die Feder irgendwie nicht richtig in der Kappe positioniert (oben ist da so ein Messingstück drin) und ich dachte nur der Drehmechanismus ist schwergängig. Ich werde an der Feder noch etwas arbeiten müssen, damit sie wieder gut schreibt. Kennt das Problem jemand ander auch?

  • #11

    pens-and-freaks (Sonntag, 19 Mai 2013 23:10)

    Ich kann zumindest sagen: bei mir gar kein Problem.

    VG Thomas

  • #12

    Heiko (Freitag, 27 Dezember 2013 18:57)

    Moin Thomas,
    bist Du mit Deinen Conklin noch immer zufrieden? Du hattest ja jetzt eine ganze Zeit um sie zu testen.
    LG
    Heiko