Lamy AL-star

SE Petrol

 

The light aluminium-experience

So bewirbt Lamy auf der Webseite die Aluminium-Serie. Bekannt wurde dieses Modell als Kunststoffexemplar mit dem Namen Safari 1980. Die AL-star-Modelle haben einen Aluminium-Körper, der unterschiedlich beschichtet ist. Hier haben wir die Spezialedition Petrol. 


Meine Beurteilung:

Wir wollen es kurz machen. Der Safari-Ableger ist wohlbekannt und die meisten haben zumindest ein Exemplar in der Hand gehabt oder eigene Kinder schreiben damit. Diese Füllhalter sollen die mistverkauften der Welt sein. Zu zweifelhaften Ehren gekommen sind diese Halter auch, daß Jinhao in China sich auch vom Safari-Entwurf inspirieren ließ. Um es einmal so zu sagen.

 

Für mich war es Zufall oder auch nicht. Das weiß ich in diesen Tagen nicht immer so. Ich habe mir dann auch einen AL-star in der für mich sehr attraktiven Farbe Petrol. Eigentlich mag ich diese Serie nicht. Aber ich war sehr überrascht, positiv überrascht. Wem das dreieckige Griffstück behagt, bekommt einen leichten, äußerst gut gemachten Halter, der als Alltagsschreiber absolut in Frage kommt. Balance, Gewicht, Schreibgefühl sind ausgesprochen gut. Bei diesem Exemplar mit einer für mich außergewöhnlich langweiligen M-Feder schreibt er vorzüglich. Der Tintenfluß mit den ordinären proprietären Lamy-Patronen, eine blaue liegt bei, ist überraschend gut. Die Lamy blau ist ja durchaus nicht so leicht fließend in manchen Federaggregaten. Hier ist es überzeugend gut. Ein Konverter Z28 muß zugekauft werden (der mit dem roten Füllgriff, der schwarze Konverter Z27 ist nicht der richtige). Ich selber benutze den Petrol jeden Tag und unterschreibe auch damit. Ich nehme einfach Lamy-Patronen. Die Steckkappe sitzt fest und der Al-star trocknet nicht aus. Die einfachen Stahlfedern sind problemlos austauschbar Man muß nur wissen, wie man die Federn abzieht. 

 

Es gibt noch den Lx als recht teures Luxusmodell mit geringen Veränderungen. Die schwarze Feder schreibt eher härter und rappelig. 

 

Der Bügelclip ist funktionell einwandfrei, normalerweise fällt es nicht auf, daß man den Bügel am kappennahen oberen Ende herausziehen kann. Das freie Sichtfenster erinnert sehr an einen früheren Schulfüller. 

 

Der lange Halter benötigt kein Kappenaufstecken, das auch nicht möglich ist. Die Oberfläche, anders als bei anderen Lamy-Modellen erscheint sehr robust zu sein. 

 

Das teiltransparente Griffstück zeigt schemenhaft das komplizierte Ausgleichssystem. Erfahrungsgemäß sind diese Modelle, die Konstruktion ist bei den anderen Lamy-Modellen bis auf den 2000 identisch, sehr auslaufsicher. Der Tintenfluß ist üblicherweise gut bei allen Federn. Mit der Waterman Serenity Blue habe ich beim cp1 mit einer EF-Feder allerdings einen deutlich besseren Eindruck. Das Federprogramm ist sehr weitreichend einschließlich Linkshänderfedern und auch Kalligraphie- und Goldfedern lassen sich verwenden. 

 

Man muß sich darüber im Klaren sein, daß die Lamy-Federn durchaus unterschiedlich schreiben. Die feineren können schon einmal kratzig sein. Diese M ist perfekt und auch das Schriftbild ist nicht langweilig. 

 

Für mich war es eine Wiederentdeckung für unter 25 EUR. Ich mag diesen Petrol sehr und er ist mir zu einem täglichen Begleiter geworden. 

 

Es folgen einige Bilder, die den AL-star vorstellen.

 

Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen.

 

Euer Thomas und die Pens and Freaks

Man sieht durch die fest sitzende Kappe, daß beim Kappenabzug sich durch Druckveränderungen Tinte an der Feder sammeln kann. Beim cp1 ist es auch so.
Man sieht durch die fest sitzende Kappe, daß beim Kappenabzug sich durch Druckveränderungen Tinte an der Feder sammeln kann. Beim cp1 ist es auch so.

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Kommentare: 6
  • #1

    Alfred (Freitag, 08 März 2024 12:31)

    Ich zitiere: "Diese Füllhalter sollen die mistverkauften der Welt sein. Zu zweifelhaften Ehren gekommen sind diese Halter auch, daß Jinhao in China sich auch vom Safari-Entwurf inspirieren ließ. Um es einmal so zu sagen."

    Nein, Jinhao verkauft nachher dann den Mist (oder versucht es). ;-)
    Der Beitrag ansonsten gefällt mal wieder. Vermutlich treten Serienschwankungen (wie überall) auch über die Federfertigung hinaus auf, wenn Sie schreiben, dass die Waterman im CP-1 besser funktioniert als im Al-star bei prinzipiell identischem Innenleben. Und das zumal mit dort feiner Feder.
    Manchmal ein wenig schwer erklärlich die Eigenheiten unserer Füller.

    Doch, wiewohl hier auch nicht behauptet, ob das Aluminium widerstandsfähiger ist als das (zumindest hinsichtlich seiner Robustheit) wirklich gute Plastik des gewöhnlichen Safari, möchte ich in Zweifel ziehen. Es macht in erster Linie in Sachen Optik mehr her und fühlt sich auch spürbar besser an. Ferner trägt es wohl auch zum höheren Gewicht bei, falls gewünscht. Das Gefühl beim Anfassen des Griffes hinterlässt schon einen höherwertigeren Eindruck.

    Mit schönem Gruß,

    Alfred.

  • #2

    Pens and Freaks (Samstag, 09 März 2024 13:33)

    Jinhao 777
    Stückzahlen sind hier sicherlich nicht verfügbar. Ein Plagiat. Vorher gab es schon den Jinhao 599.
    Die Preisunterschiede zum Original-Safari sind nicht sehr groß.

    Viele Grüße, Alfred

    Thomas

  • #3

    Alfred (Samstag, 09 März 2024 15:52)

    Danke, lieber Thomas Baier.
    Ich weiss auch ehrlich gesagt nicht, ob die Kopie an solch mangelhafter Qualität leidet. Meist verhält es sich aber so, und die Ambitionen des Herstellers Jinhao sind in jedem Fall fragwürdig. Will man nur auf einer Welle reiten, das schnelle Geld machen? Zeigen, dass man es genausogut hinbekommt? Wohl eher nicht, weil alle Originalität, Innovation und Erfindungsreichtum notwendig auf der Strecke bleiben muss. Denn das alles fließt ja bei Lamy irgendwo mit ein, wenn wir auf die Ursprünge verweisen.
    Das musste mal gesagt sein.

    Grüssend

    Alfred.





  • #4

    Alfred (Dienstag, 12 März 2024 16:35)

    Ich möchte nicht allzusehr vom Thema abweichen, aber ich hätte ganz gern gewusst, was,die Anderen so vom Plagiat Jinhao (Model 777) halten. So an und für sich. Vielleicht ist das ja hier noch zulässig. Nur kurze Statements, vielleicht auch zwischenein gestreut. Einen speziellen Artikel oder Faden finde ich hierzu auf dieser Seite bislang nicht. Mir ist schon bewusst, dass diese Modelle hierzulande nicht gerade so populär sind - und eben deshalb wage ich mich so weit vor.

    Vielen Dank für Euren Beitrag, falls ich Erlaubnis erhalte.

    Mit Gruß,

    Alfred.

  • #5

    Pens and Freaks (Dienstag, 12 März 2024 17:24)

    Hallo Alfred. Man bekommt einfach so auf die Schnelle keinen. Und: beim Preis des Originals ist das auch allerhöchstens akademisch interessant.

    Beim Moonman A1 und A2 sieht das ganz anders aus.

    Für 3-5€ hätte ich mir mal einen besorgt. Aber prinzipiell ist das schon ein freches Imitat.

    Natürlich darf man das hier diskutieren.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #6

    Alfred (Donnerstag, 14 März 2024 15:24)

    Danke.
    Allen Serien ist dann natürlich auch gemeinsam das ergonomische Griffstück, das die Füllhalter- Gemeinde zusätzlich spaltet. Somit wird auch das Imitat für viele automatisch zu einem
    No-Go. Das kommt ja obendrein noch hinzu,, wie man sich vor Augen halten sollte.

    Viele Grüße, Alfred.