Tintenbetrachtung Pelikan 4001 Königsblau

 

Gibt es in Deutschland eine bekanntere Tinte als die Pelikan Königsblau? Ich glaube nein. Aus Schulzeiten zumindest ist sie fast allen bestens bekannt. Für manche war gerade zu Schulzeiten diese Tinte die Schultinte schlechthin. Sie muß bei den Tintenbetrachtungen vorgestellt werden.

 

Beurteilung in Kreuzchen:

  1. Praktisches Tintenglas: + (die kleinen 30-ml-Gläser und die 50-ml-Gläser sind nicht sehr praktisch, da kommt man schnell mit dem Finger an den Rand und große Federn sind damit nciht gut zu füllen, man denke nur an den Pelikan M1000)
  2. Kleben an der Feder: +++++ (niemals)
  3. Durchdrücken am Federschlitz: +++++ (nie)
  4. Farbe: ++ (beim Schreiben helles, bei gutem Fluß auch leuchtendes Blau, das blasser wird nach dem Trocknen, keine Fehlfarben; DAS klassische Königsblau: "take it or leave it")
  5. Farbsättigung: + (gering)
  6. Fließverhalten: ++ (eher mäßig; die Tinte ist schon bei den kräftigen Tintenleitern der Pelikan-Halter mit am besten)
  7. Shading: + (gering bei mäßigem Fluß), ++/+++ (recht bis teils sehr gut bei starkem Fluß, dann sehr "flüssiges", füllhaltergemäßes Schriftbild)
  8. Fiederung: +++++ (nein)
  9. Durchbluten: +++++ (nein)
  10. Preis: ++ (recht günstig)
  11. Verfügbarkeit in Deutschland: +++++ (gibt es überall in Deutschland, DIE Tinte schlechthin)
  12. Gesamteinschätzung: ++ (ist schon eine Allerweltstinte, geringe Sättigung, wenig Kraft, altbekannt. Das kann man aber auch als herausragende Eigenschaft sehen)

 

Persönliche Wertschätzung:

  • Die Pelikan königsblau ist die Blautinte schlechthin. Sie funktioniert einfach und wird keinen Füllhalter schaden. Der sehr schöne Spruch von Pelikan "schont ihren Füllhalter" darf man wörtlich nehmen. Das wird es nie zu Verfärbungen kommen, da verkrustet nichts bei minimaler Pflege (wenn überhaupt) in Jahrzehnten. Gerade auch bei alten Füllern ist diese Tinte auch deshalb so beliebt.  
  • Hauptnachteil ist sicherlich die wenig gesättigte, langweilige Farbe.
  • Zusammenfassend: Man kann es drehen und wenden, wie man will: Diese Tinte ist und bleibt sicherlich auch DIE Tinte schlechthin in Deutschland.

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Kommentare: 38
  • #1

    Korazin (Montag, 15 Oktober 2012 10:39)

    Schrecklich öde. Gemischt mit Schwarz zu gebrauchen.

  • #2

    Thomas von PAF (Samstag, 27 Oktober 2012 21:32)

    Vielen Dank, Korazin, für den Kommentar. Freue mich über Mitteilungen der Leser. Die Königsblau von Pelikan wird auch von mir wenig genommen. Dennoch gibt es (alte) Halter mit viel Fluß, bei denen eine solche Tinte ganz gut sein kann, wenn die Farbe überhaupt gefällt.

    Manche Füllerfreaks mit vielen alten Füllern, die über das Belüftungsloch in der Kappe regelmäßig Tinte durch Verdunstung verlieren, schwören aber teils auf diese sehr unkritische Tinte, die nichts verfärbt oder kaputtmacht.

    Manche hochgelobte Tinte macht durchaus Verfärbungen und steht hochwertigen alten oder neuen Füllern gar nicht so gut.

    Daher die wasserlöslichen und langweiligen Königsblauen haben ihre eigenen Argumente jenseits der Schulzeit.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #3

    sunrise5 (Sonntag, 21 April 2013 21:31)

    Von der königsblauen 4001er habe ich eine Literflasche in Anbruch weil sie so unkompliziert ist und mir deswegen sehr gut gefällt. Ich verwende sie in nahezu allen meiner Füllfederhalter. Dort hat sie sich bestens bewährt. Sie ist sehr gut wasserlöslich und die Tinenleitsysteme meiner Füller lassen sich einfach unter fließendem kalten Wasser von dieser Farbstofftinte reinigen, selbst nach monatelanger Nichtbenutzung und völligem Verkleben (kommt davon wenn man viel zuviele Füller befüllt hat).

    Liebe Grüße
    sunrise5

  • #4

    Thomas PAF (Montag, 22 April 2013 00:05)

    Vielen Dank sunrise5, für den Kommentar. Das sind die Argumente, die für diese königsblauen Tinte ohne Zweifel sprechen. Wenn die Kombi aus Füller und Tinte paßt und die Farbe gefällt oder akzeptiert werden kann, dann kann das eine dauerhafte Verbindung sein. Umgekehrt gibt es im Fließverhalten und Sättigung bzw. Farbton attraktive Alternativen.

    VG Thomas

  • #5

    Oxenfrosch (Freitag, 06 Dezember 2013 19:29)

    Ich glaube, mich erinnern zu können, dass die Tintenpatronen für den Pelikano (blau oder rot mit Edelstahlkapsel) zunächst die Nummer 4000 hatten. Und dann kam die Sensation: ein Tintenkiller, bei dem man über die "gelöschte" Stelle einfach mit Tinte drüberschreiben konnte. Das ging aber nur mit den Pelikan Patronen 4001, erkennbar daran, dass die Rückseite der Patrone weiß war...

  • #6

    Alfred (Mittwoch, 01 November 2017 23:39)

    Nun, seit inzwischen schon einiger Zeit hat sich das Erscheinungsbild der Blauen im Pelikan-Programm ja zwar nicht eklatant (wie auch nicht zu erwarten!), aber unübersehbar gewandelt - etwas mehr ins Dunkle und Gesättigte hinein, was ihrem Attraktivitätsfaktor gleich ungemein förderlich ist meiner Meinung nach. Da sich der Aspekt der Unkompliziertheit indes auch weiterhin gleich bleiben dürfte, kann ich nur sagen: beide Daumen hoch!

  • #7

    PenPunk (Mittwoch, 06 Oktober 2021 12:09)

    Hallo,

    ich las, dass wegen der „Killerbarkeit“ Substanzen in der köngsblauen 4001er Tinte sind, die angeblich Materialien des Füllers angreifen sollen.
    Ist da was dran?

    Gruß,
    PenPunk

  • #8

    Mark (Freitag, 29 Oktober 2021 16:41)

    Wäre mir neu, eigentlich gilt die 4001 als eine der sichersten Tinten überhaupt.

  • #9

    Pens and Freaks (Freitag, 29 Oktober 2021 20:06)

    Ja, die 4001 Königsblau ist eine sehr unkomplizierte Tinte. Viele setzen sie bei alten Füllhaltern gerne ein. Viele Grüße Thomas

  • #10

    PenPunk (Dienstag, 14 Dezember 2021)

    Super!
    Danke für die Antworten. Ich hab sie seit ein paar Wochen in meinem rOtring Tintenkuli. Einwandfrei!

    Beste Grüße,
    PenPunk

  • #11

    Pens and Freaks (Dienstag, 14 Dezember 2021 20:51)

    Danke für den Kommentar. Eine unkomplizierte Standardtinte. Und Pelikan hat die Preise gegenüber Lamy z. B. nicht so angehoben.
    Die Tinte ist recht hell und läuft etwas breiter als z. B. die preisgünstige Faber-Castell Königsblau. Ich habe fast den Eindruck als sei die 4001 ein bißchen gesättigter geworden.
    Für einen Röhrchenschreiber wir den Tiku absolut unkompliziert wie auch für alte Füllhalter.

    Viele Grüße Thomas

  • #12

    Mark Steiner (Samstag, 29 Januar 2022 17:58)

    Gibt es ein Ablaufdatum für Tinte? Wo kann man dies ersehen? Auf der Flasche Pelikan 4001 30ml gibt es keine Hinweise hierfür?

  • #13

    Pens and Freaks (Samstag, 29 Januar 2022 18:06)

    Nur bei Montblanc angegeben, soweit ich weiß.
    Gut gelagerte Tinten verlieren mit der Zeit Flüssigkeit. Und bei benutzten Tinten auch auf die Hygiene.
    Natürlich sind Eisengallus- und sicher auch Nano-Tinten, die geöffnet sind, diffiziler zu beurteilen.
    Eine übliche Pelikan Königsblau ist sicherlich eine der unkompliziertesten Tinten.

  • #14

    Uwe (Sonntag, 30 Januar 2022 16:14)

    Die Frage nach dem Ablaufdatum stellt sich wohl jede/r spätestens, wenn sich die Tintengläser "uferlos vermehren". ;-)

    Ich habe die Haltbarkeits-Frage deshalb vor Jahren an einen Hertseller (Rohrer & Klingner) gerichtet und bekam die Antwort, dass die Schreibtinten praktisch unbegrenzt haltbar seien!
    Man habe dort einige Tinten bereits über 14 Jahre im Lager, ohne dass sie Schaden genommen hätten. Es wurde allerdings darauf hingewiesen, dass es durch das wiederholte Eintauchen "unsauberer" Federn zu bakteriellen Verunreinigungen kommen kann, die die Tinte dann evtl. "umkippen" lässt.

    Daher ist Thomas' Hinweis auf die Hygiene wohl angebracht!

    Gruß
    Uwe

  • #15

    Pens and Freaks (Sonntag, 30 Januar 2022 17:26)

    Danke, Uwe. Ich wollte das nicht zu sehr ausufern lassen.
    Eine fürchterlich formalinartig riechende Sailor Jentle Ink könnte sehr robust sein. Beachtet die J. Herbin OHNE Konservierungstoffe. Die kippen auch einmal schnell. Daher gibt es ja auch Desinfektionsflüssigkeit gerade von Herbin.
    Daher bitte keine Resttinte zurück ins Glas.
    Nicht unnötig auf der Feder mit der Hand (z. B. beim Rejustieren, vielleicht Handschuhe anziehen) und aufpassen bei partikelhaltiger Tinte z. B. Pelikan 4001 Brillantschwarz. Die hat bei mir schon Pilze entwickelt. Sonst sind mir nur vereinzelt vor Jahren zwei Herbin-Tinten gekippt. Diese haben dann sehr unangenehm gerochen.

    Sonst bitte bei Eisengallustinten und anderen resistenten Tinten aufpassen.

    Die üblichen Standardtinten wie Waterman Serenity Blue, Pelikan 4001 Königsblau, Lamy Blau, FC Königsblau, die Platinum-Tinten (auch die eisengallushaltige Blue-Black) und die Diamine sind völlig unkompliziert. Bei den Rohrer und Klingner habe ich den Eindruck, daß sie nach dem Öffnen eher Flüssigleit verlieren. Bei anderen Tinten habe ich nie den Eindruck, daß "sie weniger werden". Wenn ich die Salix einsetzen würde, würde ich vielleicht ein anderes Tintenfaß verwenden.
    Alte Parker, Sheaffer, andere Herbin - kein Problem.

    VG Thomas

  • #16

    Mark (Montag, 31 Januar 2022 17:49)

    Zur 4001 Königsblau kann ich nur beitragen, dass ich kürzlich eine ca. 20 Jahre alte Großpackung mit ca. 200 Patronen im Keller wiedergefunden habe. Die Patronen waren alle komplett vertrocknet. Daneben stand noch ein altes Mont Blanc Fass (noch in der dreieckigen Plastikverpackung), das noch älter sein dürfte und bereits zu 2/3 geleert war. Hier gab es keinerlei Probleme, die Tinte ist noch einwandfrei.

  • #17

    Uwe (Dienstag, 01 Februar 2022 17:48)

    Hallo Thomas,

    vielen Dank für deine Erläuterungen!

    Nein, ein „Ausufern“ des Themas wollte ich nicht provozieren! ;-) Ich wollte mit meinem kurzen Kommentar nur andeuten, dass mit entsprechender Sauberkeit/Hygiene das Thema Haltbarkeit bei Schreibtinten eigentlich zu vernachlässigen ist.

    Ich selbst kenne das Thema Schimmel und Pilze bei Tinten nur aus den Foren, nicht aus eigener Erfahrung! Für die Generation meiner Eltern war das Schreiben mit Füllfederhaltern noch selbstverständlich und so haben sie mir absolute Sauberkeit bei Haltern und Tinten früh ans Herz gelegt. Seit Beginn meiner Schulzeit vor nun fast 60 Jahren habe ich unzählige Tintenfässer und Patronen geleert. Momentan stehen bei mir 18 angebrochene Tintenfässer (habe gerade nachgezählt). Ich hatte niemals (!) ein Problem mit der Haltbarkeit. Aus anderen Gründen habe ich schon das eine oder andere Glas entsorgt (z.B. bei Nichtgefallen der Farbe oder Eigenschaften).

    Allerdings benutze ich (fast) ausschließlich wasserlösliche Tinten. Nano-Tinten sind mir suspekt. Von den eisengallushaltigen benutze ich die Platinum Blue Black (super!). Die angeblich empfindlichen Herbin-Tinten verwende ich vorsichtshalber nur in Form von Patronen. Damit gab es nie Probleme.

    Das von dir beschriebene Verdunstungsproblem bei den Rohrer & Klingner Tinten kenne ich nicht. Habe hier 5 angebrochene Gläser (Verdigris, Königsblau, Smaragdgrün, Blu mare und Blau permanent). Ich stelle dabei keine Verringerung der Menge oder Dunkelwerden der Farbe fest. (Vielleicht hattest du ein Glas mit defektem Verschluss?)

    Lustig: So ein von Mark erwähntes dreieckiges Plastikfass mit blauer Montblanc-Tinte hatte ich bis vor Kurzem auch noch; das war auch bis zum Schluss ok – muss „uralt“ gewesen sein! ;-)

    Gruß
    Uwe

  • #18

    Pens and Freaks (Dienstag, 01 Februar 2022 19:13)

    Danke, Uwe. Patronen verdunsten schneller. Bei R+K beobachtete ich das regelmäßig. Wie auch immer.
    Am Ende nimmt man meist doch bestimmte Tinten im Alltag und braucht sie auf.
    Ausufern soll heißen, ich wollte initial nicht automatisch sehr ausholen. Mehr nicht. Natürlich kann man in aller Breite diesen guten Faden spinnen.
    Viele Grüße
    Th

  • #19

    Uwe (Mittwoch, 02 Februar 2022 16:47)

    ... ja, bei den Patronen diffundieren die Wassermoleküle mit der Zeit durch die Kunststoffwandung der Patronen und verdunsten, so dass die Füllmenge abnimmt. Das ist ja bei allen Tinten so, egal welcher Marke. Ich nehme neu gekaufte Patronen immer gleich aus der Pappschachtel und fülle sie in ein kleines Twist-Off-Glas ... und bilde mir ein, die Verdunstung damit etwas zu bremsen. ;-) Vielleicht gibt es die (empfindlichen) Herbin-Patronen deshalb in Dosen?

    Da zuerst die (sehr kleinen) Wassermoleküle diffundieren und verdunsten, kann man theoretisch die reduzierte Füllmenge einer Patrone mit destilliertem Wasser nachfüllen.

    Aber am besten ist es sicher, nur so viele Patronen zu kaufen, wie man in ca. einem Jahr verbraucht ...

    Gruß
    Uwe

  • #20

    Pens and Freaks (Mittwoch, 02 Februar 2022)

    Do seh ich das auch.

  • #21

    Alfred (Freitag, 11 Februar 2022)

    Hallo,

    Die hier getroffenen Einschätzungen sind meines Erachtens so nicht mehr korrekt, möchte ich nur freundlich anmerken. Die Tinte hat sich praktisch in nahezu allen Punkten verbessert. Und mein Urteil beruht auf jetzt mehreren frischen Tintengläsern.
    Der Tintenfluss ist eher gut geworden, keinesfalls jedoch mehr schlecht, die Sättigung sogar ist sehr respektabel, das Blau weit intensiver und dunkler denn zuvor. Genau deshalb aber hat die Pelikan Blau nichts mehr von einem Leuchten - im Gegenteil. Man erkennt mitunter einen leicht lilanen Stich auf gewissen Papiersorten.
    Den hier beschriebene Ton kenne ich noch recht gut aus meiner Schulzeit, wässrig und neutral - davon ist wie gesagt wenig geblieben.
    Ich ziehe sie jetzt der Lamy Blau sogar vor, welche allerdings das reinere Blau hat. Ich persönlich merke das jedoch nur im direkten Vergleich. Merkwürdig genug: dann aber richtig!
    Die Rezeptur soll um 2010 umgestellt worden sein.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Alfred

  • #22

    Pens and Freaks (Freitag, 11 Februar 2022)

    Hallo Alfred, der Bericht stammt von 2012.
    Das ruft ja nach einer Schreibprobe, die wir uns sehr gerne ansehen.
    Dann kann ich auch meine Schreibprobe und Einschätzung einstellen.
    Gerne auch mit Vergleich zur mutmaßlich alten Version, am besten mit Papierchromatographie.

    Viele Grüße Thomas

  • #23

    Alfred (Freitag, 11 Februar 2022 23:14)

    An Schreibproben-Material kann ich leider selbst nichts beisteuern. Ich hätte es sonst sicherlich getan.
    Dennoch wäre ich natürlich sehr gespannt, wie Ihre individuelle Beurteilung (und diejenige möglicherweise anderer Leser) ausfallen würde. Dass hier über jeweils unterschiedliche Farb-Interpretationen bzw Generationen des Herstellers gesprochen wird, bin ich mir auch weiterhin ziemlich sicher.

    Grüsse

  • #24

    Mark (Donnerstag, 17 Februar 2022 17:56)

    Ich habe aktuell nur Patronen (gekauft vor ein paar Monaten) im Haus, aber da deckt sich meine Einschätzung durchaus mit der Betrachtung hier und auch die Fotos gleichen dem, was ich hier vor mir auf dem Papier sehe.
    Allerdings würde ich zustimmen, dass die neue Version nach 2010 besser geworden ist, aber grundsätzlich bleibt es eine blasse, wenig gesättigte Farbe, aber das ist auch das, was ich persönlich von einem Königsblau erwarte.

  • #25

    Alfred (Sonntag, 20 Februar 2022 13:23)

    Hm, vielleicht sollte ich differenzieren: Bei wirklich gutem Tintenfluss sind meine Ergebnisse mit dieser Tinte niemals blass, sondern wirklich satt und durchwegs blau (bis stärker violett) ohne helle Stellen. In den gleichen Haltern kommt da die Lamy Blau z.B. bei mir nicht mit - sie reicht von sehr hell bis partiell blässlich.
    Andererseits verwende ich auch eher breitere Federn.
    Aber schön, andere Meinungen zu hören.

    Grüsse

    Alfred.

  • #26

    Alfred (Sonntag, 20 Februar 2022 13:53)

    Wobei nachzutragen bliebe, dass die Füllungen aus dem frischen Pelikan-Fass bei mir bereits dunkler auftragen als die länger gelagerte Lamy-Tinte aus der Patrone.
    Dabei benutze ich durchaus keinen Pelikan-Halter, sondern eher einen einfachen Lamy-Safari mit lediglich selbst-optimierter Stahlfeder (wo dann immer wieder ersichtlich wird, wie toll die Dinger übers Papier gleiten könnten, wären die Schlitzungen etwas weniger suboptimal). Wie auch immer, man sollte schon annehmen, dass die produkteigene Feder-Tinte-Kombination gut abgestimmt ist.

  • #27

    Pens and Freaks (Sonntag, 20 Februar 2022 14:17)

    Hallo miteinander,
    ich habe nie den Eindruck, daß sich die Tinte geändert hat.
    Im Auftrag ist sie bei Federeinheiten mit moderatem oder stärkerem Fluß mittelblau und wird rasch beim Trocknen heller. Sie läuft etwas breiter als die Referenz Waterman Serenity Blue. Patronen sind kein Maßstab, verlieren sie rasch an Wasser und sind dann konzentrierter.
    Es gibt Halter, die individuell mit einer bestimmten Tinte außergewöhnlich gut zurecht kommen.
    So läuft die 4001 KöBlau in einem Platinum Izumo M ausgesprochen gut.
    Gerade bei Mittelblau und mehreren Füllhaltern (und stetigem Zukauf) ist es ratsam die Fantastic Four zum Vergleich zu gaben: Waterman Serenity Blue, Pelikan 4001 Königsblau, Faber-Castell Königsblau, Lamy Blau.
    Das sind die Referenzen der klassischen Schultinte (lassen wir das Thema Tintenkiller mal außen vor). Die Lamy ist unerträglich teuer geworden.
    Formal gehörte die Montblanc Royal Blue auch dazu, ist aber preislich entrückt.
    Die Parker Quink Blue (die frühere Permanent Blue) ist oft leicht zu bekommen, die Waterman hat die ausgeglichenen Eigenschaften.
    Man kann auch probieren, die Hersteller zusammenzuhalten, das ist aber kein Vorteil.
    Lamy Blau: Der Lamy 2000 hat den entschieden besseren Tintenleiter und schreibt, sofern die Feder O. K. ist, mit der Lamy Blau sehr satt. Dann ist sie nicht so bläßlich dürr.
    Bei den anderen Federn bei Lamy gibt es schon Tintenflußprobleme, bei den Goldfedern entschieden weniger.
    Ich merke es schon, welche Feder auch nach der 100. Unterschrift noch genauso schreibt.

  • #28

    Alfred (Mittwoch, 23 Februar 2022 10:42)

    Eine sich daran knüpfende Frage aber kann ich anzubringen mich nicht enthalten.
    Die 4001 Königsblau gilt wohl noch immer als sehr, sehr sauer. -Vermag dies in irgendeiner Weise das Material, insbesondere stählerner Federn, anzugreifen? Einerseits würde ich dies als absurd verwerfen, da die Tinte mit ihrer langen Erfolgsgeschichte bereits durch so viele Federn gegangen ist und noch geht, die Erfahrung aber gleich sehr auch bei Pelikan liegt, die an einer Schädlichkeit nun wirklich überhaupt kein Interesse haben dürften. -Andererseits scheint es wieder auf der Hand zu liegen, dass ein stark sauer Wirkendes zur (Stahl)Feder so oder so, auf die Dauer wenigstens, weniger schonend und verträglich sein sollte als diesbezüglich weniger belastete Tinten.
    So eine Feder ist zwar eher einfach, jedoch in meinem Fall zu vorzüglich in der Praxis, um irgend ein Risiko auf sie zu nehmen.
    Kann man da vermittels Erfahrung oder Expertenwissen mich beschwichtigen? Die im Internet sonst gefundenen Antworten fielen zu unausgegoren und unentschieden für meinen Geschmack aus.

    Dankbar für jede Hilfe,

    grüsst

    Alfred.

  • #29

    Pens and Freaks (Mittwoch, 23 Februar 2022 17:11)

    Hallo Alfred. Diese Tinte gilt als extrem gutartig und sehr gut zu reinigen. Wie ich weiß, wird sie schon ewig gerade für alte Füllhasehr gerne verwendet, weil sie nicht verfärbt, sehr wasserlöslich ist und recht preiswert.

    Viele Grüße Thomas

  • #30

    Alfred (Mittwoch, 23 Februar 2022 20:43)

    Ja, danke erst einmal. Soviel hatte ich auch immer gehört. Allerdings dann, beim ph-Wert sieht die Sache scheinbar noch extremer aus als bei den (unter anderem) hier sowieso eher problematischen Blau-Schwarzen ...
    Macht ein wenig bange. Ich weiss das leider in der Konsequenz unmöglich einzuordnen.

  • #31

    Pens and Freaks (Mittwoch, 23 Februar 2022 20:53)

    Frag doch mal beim Pelikan-Service, welche Informationen sie geben können. Die Blau-Schwarz ist ebenfalls harmlos.
    Ansonsten nimm eine andere erprobte Tinte.
    Ansonsten checke die Waterman, Faber-Castell, Lamy oder auch die J. Herbin, wenn man deren besonderen Eigenschaften kennt.
    Viele Grüße Thomas

  • #32

    Frank (Freitag, 25 Februar 2022 22:23)

    Der pH-Wert der Pelikan-4001-Tinten sollte im Bereich 2.25 (blau-schwarz, Eisen-Gerbstoffformulierung) bis 2.75 (königsblau, Farbstofftinte) gelegen haben, meint meine Erinnerung an ein Dateblatt von etwas nach 2000.
    Dazu kenne ich die Rezepturen zu wenig, aber ich denke, dass die blauen Farbstoff-Tinten alle recht sauer sein sollten.
    Auch kennen wir die Legierung nicht, aber zumindest neuere Stahlfedern sollten "beständig" gegen Säure sein.
    Die Legierung 1.4404, die auch in der pharmazeutischen Industrie verwendet wird (Polierbarkeit) sollte keine Schwierigkeiten machen mit Tinten.

  • #33

    Alfred (Samstag, 26 Februar 2022 12:42)

    Vielen Dank an alle. Ich werde denn doch den Rat beherzigen und mich nach etwas anderweitigem umschauen.
    Es ist nicht, dass ich die Erläuterungen und Hinweise nicht wert achtete. Es könnten auch tausend fundierteste Antworten kommen (und ich war hier sehr engagiert unterwegs), das Kind ist ein wenig in den Brunnen gefallen; die Restbedenken sind so nicht mehr auszulöschen (zumal die Feder Kratzer aufweist).
    Man kann die Materie wohl auch zu sehr analytisch zerlegen und zerreden und sich so den Spass an seinem Hobby (teils) vermiesen, wie ich immer mehr merken muss ...

    Freundliche Grüsse

  • #34

    Pens and Freaks (Samstag, 26 Februar 2022 17:12)

    „ Waterman's classic Serenity Blue fountain pen ink is blue like the ocean and comes in a 50ml glass bottle. The ink is non-toxic, pH neutral and is handmade in France.“

    https://www.knightswriting.ca/products/waterman-serenity-blue-50ml

  • #35

    Siegfried (Dienstag, 17 Mai 2022 15:09)

    In der Diskussion (#14) wurde nach einem Ablaufdatum für Tinten gefragt. Hierzu möchte ich mich äußern. Ich habe erst kürzlich ca. 1L Geha Brillant Rot, vermutlich aus den 50erJahren, bei ebay gekauft. Die Tinte ist vollkommen in Ordnung, klar, ohne Niederschlag, Schleimschicht oder unangenehmen Geruch. Mit 1L Geha blau aus den 60er Jahren ist es ebenso. Beide Tinten sind bei mir ohne Beanstandung im Einsatz. Über Farbveränderungen kann ich nichts sagen, da ich die Farbtöne im Neuzustand nicht kenne. Das ist für mich ohne Belang. Aus den Flaschen wird nur Tinte entnommen, niemals zurückgeführt. Die Flaschen haben eine durchdachte Ausgusshilfe. Es sollten keine "Puffergefäße" für Füllerentnahme mit Korkverschlüssen z.B. vom Flohmarkt verwendet werden. Am Korkverschluss bildet sich u.U. nach einiger Zeit Schimmel, der in die Tinte und dann in den Füller gelangt. Auch Korkdichtungen in alten Füllern sind mir deshalb suspekt, aber auch Kunststoffe verschimmeln (z.B. Silikondichtungen in der Duschkabine). Silikondichtungen finden sich auch in Kolbenfüllern.

  • #36

    Mark (Mittwoch, 25 Mai 2022 00:50)

    Goulet gibt als Richtwert für die Haltbarkeit von Tinten immer mindestens 10 Jahre bei guter Lagerung an. Handhabung, Lagerung, Flasche und Deckel sind sicherlich entscheidende Faktoren.

    Ich denke allerdings, dass auch die verwendeten Konservierungsmittel eine entscheidende Rolle spielen und da scheint es in der Tat so zu sein, dass gerade ältere Tinten nicht zu kippen scheinen, manche neuere Tinten hingegen schon nach deutlich weniger als 10 Jahren Probleme bereiten.
    Insofern bin ich nicht sicher, ob die bisherigen Erfahrungswerte mit Tinte auf die neuen Versionen überhaupt noch anwendbar sind.

  • #37

    Uwe (Freitag, 27 Mai 2022 17:50)

    Ich hatte vor einiger Zeit eine entsprechende Anfrage bei Rohrer & Klingner gestellt und als Antwort erhalten, dass die (R&K-)Tinten quasi unbegrenzt haltbar seien. Man habe dort 14 Jahre alte Tinten in der Lagerung, die einwandfrei sind. Allerdings könne das wiederholte Eintauchen unsauberer Füllhalter-Spitzen zur Infektion und Beeinträchtigung der Haltbarkeit führen.

    Ob diese Aussage auf Tinten anderer Hersteller zutrifft, ist natürlich die Frage ...

  • #38

    Uwe (Samstag, 28 Mai 2022 16:58)

    Sorry, ich sehe gerade, dass wir das Thema im Januar 22 schon mal hatten und ich mich hier mit #37 wiederhole … o-)