Blaue Standardtinten
14.1.17. Es gibt sehr viele Tinten mit einer teils sehr langen Historie. Dunkelblaue und blauschwarze gehören da ebenso nicht dazu wie hochgesättigte oder dokumentenechte Tinten. Viele suchen eine Tinte, die für die übliche Korrespondenz und Notizen unkompliziert einzusetzen sind. Das klassische Schulblau muß es nicht unbedingt sein, ist aber nicht entscheidend. Der Markt ist groß. Hier sind nach über 30 Jahren Erfahrung meine Top-Tinten:
1. Waterman Serenity Blue
Nach wie vor der Standard. Ich war überrascht, wie gut diese Tinte ist, nachdem ich sie Jahre nicht mehr eingesetzt hatte. Mir kam sie zu wenig satuiert vor. Die ursprüngliche Formel mit formalinartig riechender Tinte hatte mir mehr zugesagt. Erstaunt war ich, daß die bereits seit mehr als 10 Jahren nicht mehr riechende Tinte jetzt so gut ausfällt. Ich habe in europäisch/amerikanischen und asiatischen Füllhaltern sehr gute Erfahrung gemacht. Die Tinte ist mittelblau, im wesentlichen ohne Farbschlag und erfüllt alle Zwecke bis hin zur Verfügbarkeit und dem sehr nützlichen "Flacon", wie es bei Waterman so schön heißt. Preislich ist sie inzwischen mit knapp 7 bis über 8 EUR pro 50 mL recht teuer geworden. Aber es ist eine überzeugende Tinte. Ich habe sie derzeit selbst in einem Pilot Capless.
2. Rohrer und Klinger Königsblau
Eine alte Marke, die durch die DDR-Zeit naturgemäß in Westdeutschland nicht präsent war. Dennoch ist es eine Firma geblieben mit viel Know-how. Die Königsblau ist eine Mittelblaue ohne jeglichen Farbstich. Sie konkurriert hier mit der Lamy Blau, ist dieser aber in Preis und Farbsättigung/Fließverhalten weit überlegen. Man bekommt sie auch im Zeichenbedarf. Meine Bezugsquelle ist unschlagbar günstig: unter 4 EUR für 50 mL vor Ort. Dafür muß man das unpraktische Tintenfaß ohne Box (Lichtschutz!) hinnehmen. Auch "killerbar" ist die Tinte.
3. J. Herbin Eclat de Saphir
Diese Saphirtinte hat eine treue Fangemeinde. Diese gehören auch zu den Mittelblauen. Andere haben einen wesentlich stärkeren Roteinschlag, der hier milde ausfällt. Mir kam die Tinte früher natürlicher blau vor. Aber auch so ist ihre strahlende Eleganz und ihr wasserklarer Auftrag faszinierend. Manchmal läuft sie zu trocken, in einem aktuellen Glas läuft sie wunderbar leicht und leider etwas breit. Und sie drückt auch gerne durch. Herbintinten aus Frankreich sind nicht so preisgünstig. Knapp 7 bis über 8 EUR will man für das unpraktische 30-mL-Glas haben. Man kann sie auch in den kleinen Standard-Patronen in einer wunderschönen Alu-Trommel bekommen.
So, das war das erste inked up! Ich werde noch aktuelle Schriftbeispiele und Ausstriche hinzufügen. Mehr Tinte braucht man eigentlich nicht bei den Mittelblauen. Höhergesättige, Dunkelblaue oder Dokumentenechte sind wiederum ein anderes Thema. Unberücksichtigt bleiben sollen auch Aspekte wie passende Patronen wie bei Lamy oder Cross zu verwenden oder vor Ort nur Pelikan 4001 Königsblau bekommen zu können.
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