Grauenvolle Bilder von heute Abend, aber immerhin
Grauenvolle Bilder von heute Abend, aber immerhin

Auf die Frage eines Lesers, ob er die Midnight Blue im Lamy Studio alternativ zur Lamy Blauschwarz gut einsetzen könne, fiel mir auf, daß ich den Lamy Studio noch gar nicht vorgestellt hatte. Ich habe halt viele Füller ... Der Studio ist aber einer, den ich jeden Tag einsetze. Es ist der hier nicht abgebildete Imperial Blue mit einer EF-Feder, gefüllt mit der MB Midnight Blue. Ein tolles Gespann. Dazu gehört zwingend der passende Konverter Z 26 (siehe auch unter Info Lamy-Konverter). Man muß ja gut durchspülen (eisengallushaltige Tinte).

 

Ich möchte hier gar keine besonderen Worte machen, sondern subjektiv den Studio beschreiben, wie ich ihn sehe. Maße und Gewichte spielen da keine Rolle. Man kann ihn ja (fast) überall ausprobieren.

 

Es ist ein recht großer Füller, nicht zu schwer und nicht zu leicht. Standard ist der 65er mit dem altbekannten Outfit, dem langsgebürsteten Edelstahl (strichmattiert). Man wird da in die 70er zurückversetzt. Das dazugehörige Griffstück besteht aus gummiertem Kunststoff.

 

Die anderen Modelle habe ein glanzverchromtes Metallgriffstück in den Farben matt schwarz, rot, blau, anthrazit oder sind Platin- oder Palladium-beschichtet. Die Griffstücke sind dabei dem Corpus und der Kappe angepaßt. Im Gegensatz zu den erstgenannten Modellen haben die letzgenannten zwei eine Bicolor-Goldfeder, platiniert mit freiliegendem Goldstreifen beidseits des Federschlitzes.

 

Die Federstärken sind:

  • EF
  • F
  • M
  • B
  • OM
  • OB

Eine Stub-Feder aus der Joy-Serie läßt sich auch montieren.

 

Siehe dazu auch: http://www.lamyshop.com/fuellhalter-lamy-studio.html

 

Die Modelle mit Metallgriffstück sind schwerer und haben eine durchaus gute Balanceverschiebung zur Feder hin. Das mir neben dem Kunststoff- bekannte verchromte Griffstück ist mir recht angenehm und ich komme damit klar. Mir paßt es besser als das matschige Gummiteil, das aber viel mehr Grip hat.

 

Natürlich sind glatte Metallgriffstücke klassischen glatten Kunststoffausführungen unterlegen. Das platinierte Griffstück kenne ich nicht.

 

Interessant: Die Austrocknungstendenz ist abhängig von der verwendeten Tinte. Die in dieser Hinsicht kritische MB MB trocknet nicht aus. Das Griffstück dreht sich nicht auf, der Clip mit der merkwürdigen Verdrehung ist funktionell in Ordnung und die Click-Kappe sitzt fest und dreht sich auch nicht. Allerdings wackelt sie in der Horizontalen etwas. Das hat mich am Anfang doch gestört.

 

Bei den mattbeschichteten Modellen muß man wissen, daß sich belastete Stellen wie am Kappenrand oder an der Kontaktstelle des Clips zur Kappe leider abnutzen und das Metall freigeben. Das hätte ich mir anders gewünscht. Der Edelstahl verkratzt leicht. Die hochwertigen Oberflächen kenne ich nicht. Beim Accent ist die Palladium-Beschichtung sehr gut.

 

Mein Imperial Blue ist für mich zum Werkzeug geworden. Gut, die Beschichtung ist matter, nicht so gut die häßlichen Abnutzungen. Aber es ist mein Stift und er ist ansonsten sehr solide und absolut zuverlässig.

 

Die beiden Edelstahlmodelle, die auch hier abgebildet sind, benutze ich weniger. Die etwas rauhe Strichmattierung und die kraztempfindliche Oberfläche sind nicht so meins, obwohl im Design diese einfachsten und preiswertesten Modelle mir sehr zusagen. Die Griffteile sind prinzipiell austauschbar, so daß man auch das gummierte Vorderteil bei den beschichteten Modellen einsetzen kann.

 

Neben den sehr preisgünstigen Stahlfedern in guter Strichbreitenauswahl ist der bekannt exzellente und schnelle (dabei kulante) Service in Heidelberg eine sehr gute Abrundung.

 

Die rigiden Federn laufen gut und die EF ist eher eine durchschnittliche F, die EF in Goldausführung eher noch breiter. So würde ich M-Federn laufen lassen! Der bewährte Tintenleiter ist nichts Besonderes, aber mit der passenden Tinte ist er mit seiner hohen Auslauf- und Kleckssicherheit bei aller Einfachheit nur zu loben. Ganz tintenunempfindlich ist er zwar nicht (es sind nicht alle Tinten gleich gut), aber das kann man sicher gut verschmerzen.

 

Mir gefällt, daß die MB MB so gut damit zurechtkommt. Denn diese Kombination zuverlässiger Alltagsfüller und dokumentenechte Tinte mit Eisengallus ist eine sehr praktische Kombination.

 

Viele Grüße

Thomas

 

Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, schreibt mir.

Studio in Imperial Blue
Studio in Imperial Blue

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Kommentare: 20
  • #1

    Thomas von PAF (Mittwoch, 03 April 2013 20:26)

    Der rechte Edelstahlhalter ist ein Lamy 2000 Metall (EF-Feder).

  • #2

    pens-and-freaks (Montag, 29 April 2013 19:31)

    Wenn das Wetter konstanter ist, werde ich sicher neue Bilder einsetzen können.

  • #3

    Susanna (Dienstag, 16 Juli 2013 12:50)

    Ich habe diesen Füller zum 18ten Geburtstag bekommen und seit dem dient er mir hervorragend.
    Er schreibt weich, rutscht aber nicht aus und ich bekomme keine Krämpfe, da der Griff breiter ist.

  • #4

    Thomas PaF (Dienstag, 16 Juli 2013 21:47)

    Mit dem Imperial Blue schreibe ich jeden Tag. Die Goldfedern dazu sind gegenüber den Stahlfedern sehr sehr individuell.

    VG Thomas

  • #5

    Martin (Samstag, 25 Oktober 2014 20:13)

    Einen schönen guten Tag,

    ich nutze den Studio in der Edelstahlvariante ebenfalls im oft harten Arbeitsalltag. Mit der Salix hatte er gerade am Anfang so seine Schwierigkeiten (Tintenfluss), aber mittlerweile "läuft" es ganz ordentlich. Nicht ganz wie der 2000er, aber das ist O.k. Im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden. Er ist das "Arbeitstier", das ich brauche. Nur leider stelle ich jetzt nach ca. 2 Jahren wirklich intensiver (d.h. täglicher) Nutzung fest, das die Kappe zunehmend ausleiert. Es passiert schon mal, dass sich Kappe und Korpus in meiner Brusttasche voneinander trennen... :-( Außerdem zeigt der dünne Metallring am Griffstück wahrscheinlich Eisengallus-bedingt "Rostfraß"). Ob das eine mit dem anderen zusammenhängt... ich weiß es nicht. Eher nicht. Ich bin nun am überlegen was ich mache. Eigentlich liebe ich die Kombi... Wahrscheinlich kaufe ich mir, wenn es gar nicht mehr geht wieder einen neuen Studio...?!

    Viele Grüße, Martin

  • #6

    pens and freaks (Samstag, 25 Oktober 2014 20:28)

    Hallo Martin. Ich würde das dem Lamy-Service schildern und letztlich das Griffstück tauschen lassen. Ich denke, daß mit neuem Griffstück die Kappe wieder hält.

    Halte uns doch auf dem laufenden.

    VG Thomas

  • #7

    Alfred (Samstag, 11 November 2017 11:54)

    Jenes gummierte Vorderteil der Studio-Variante mit sehr viel "Grip" entwickelt nach einigen Jahren derart viel davon, dass es höllisch klebt. Das ist überaus ärgerlich und sollte in dieser Preisklasse (erst recht) nicht mehr vorkommen. Und wenn man dafür ganz aufs Gummi verzichtet.
    Lamy ist bekanntlich nicht irgendein popeliger Schreibgeraetehersteller, dem man einiges an technischem Know-How zutrauen sollte - in der Regel auch kann...

  • #8

    Pens and Freaks (Samstag, 11 November 2017 15:40)

    Heute kann man eine einwandfreie Funktion und gute Materialien auch bei solchen Herstelern nicht voraussetzen. Und such ein Lamy 2000 hst nach über 50 J konstruktive Schwächen behalten.

    Ein guter Austausch zwischen Füllerfreunden ist daher sinnvoll. Wird aber hierzulande nicht so oft gemacht

    Viele Grüße Thomas

  • #9

    Horst (Sonntag, 26 November 2017 20:36)

    Ich hatte mal einen Studio Edelstahl, da störte mich die Haptik auch. Die gebürstete Oberfläche ist auf Dauer unangenehm. Letztlich müssen Design und Funktion immer Kompromisse eingehen.
    Eine Gummierung unterliegt mechanischem Abrieb. Das ist der Preis der fingerfreundlich "weichen" Oberfläche. Da zeigt sich der Zahn der Zeit wie bei jedem anderen Material auch. Wobei vorliegend auch die Einsatzbedingungen Einfluss nehmen, besonders schwitzende Hände sind da sehr unangenehm.

  • #10

    Paf (Montag, 27 November 2017 01:11)

    Lamy kann es ja besser. Beim 2000 Edelstahl tritt das Gebürstete nicht so hervor. Das Vorderteil ist nicht so gut, auch die Metallvariante ist so eine Sache. Bei mir trocknet ein Studio mit diesem Vorderteil aber nichr aus.

    Mit wenigen Handgriffen ließe sich aus dem gestalterisch recht biederen, aber praktischen Lamy mehr machen. Wundert mich, dass sich Lamy hier nicht mehr überlegt. Denn Größe und Haptik sind nicht übel.

    Mein Imperial Blue hat zwar in der Oberfläche (matte Oberfläche mit Ablösung am Kappenrand der Oberfläche und Kratzer durch den Clip), aber er ist funktionell O. K.

    Den Palladium gibt rs mit Goldfeder derzeit zu einem guten Preis. Ist eine Überlegung wert.

    Die Palladiumoberfläche ist bei meinem Kugelschreiber 2000 mit Grenadillholz äußerst resistent seit vielen Jahren.

  • #11

    Manuel (Mittwoch, 05 Februar 2020 09:19)

    Hallo Thomas!
    Ich verwende die Lamy Studio, Palladium mit einer EF Feder. Die Haptik ist super und das Griffstück liegt sehr gut zwischen den Fingern. Die Strichstärke ist mit der Tinte Waterman Serenity Blue für eine EF relativ breit. Der Füller zeigt nach einem Jahr täglichen Gebrauchs keinerlei Abnützungserscheinungen.
    Was mich lediglich stört ist, dass man die Fingerabdrücke recht deutlich sieht.

    Insgesamt ein tolles Preis/Leistungsverhältnis

  • #12

    Pens and Freaks (Mittwoch, 05 Februar 2020 20:05)

    Hallo Manuel, vielen Dank für Deinen Kommentar.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #13

    Alfred (Sonntag, 12 Juli 2020 20:30)

    Hallo!
    Nach einiger Recherche bleibt eine, mich gegenwärtig beschäftigende, Frage leider unbeantwortet, deshalb probiere ich es hier einmal.
    Es geht um die Studios mit dem verchromten Griffstück und dem Lack-Finish des Korpus. Weiss irgendjemand Rat, ob das Material darunter ebenfalls aus Gummiartigem besteht? Mit anderen Worten wäre es denkbar dass der Lack früher oder später abblättert und auch, diesmal am Obergriff zu kleben anfängt, wie von der Studio-Variante mit dem gummierten Griffstück bekannt? Gibt es hierzu Erfahrungen von Lesern?
    Würde mich über Feedback sehr freuen.
    (Vielleicht übertreibe ich hier völlig, aber ich bin wie man sagt, "vorbelastet").

    Danke und alles Gute!

    grüssend

    Alfred.

  • #14

    Pens and Freaks (Montag, 13 Juli 2020 20:45)

    Hallo Alfred, vielen Dank für deine Zeilen. Ich habe einen Lamy Studio seit vielen Jahren. Die mattierte Oberfläche wird rasch glänzend und an der Kappe zeigt sich durch den anliegenden Clip rasch die silberfarbene blanke Oberfläche des Metalls. Die Ränder der Kappe zeigen desen Used Look auch. Die Kappe klickt sicher. Ein Kollege meinte, er müsse meinen Studio in die Hand nehmen und die Kappe aufdrehen. Natürlich hat er das vordere, offenbar Kunststoffende desGriffstücks geraspelt. Lamy hat mir das kostenlos ersetzt. Das verchromte Griffstück selber war noch wie neu und auch sonst ist er in der Funktion einwandfrei.

    Viele Grüße Thomas

  • #15

    Alfred (Dienstag, 14 Juli 2020 20:02)

    Ja, da sag ich doch ein dickes Danke für das Feedback, das mir tatsächlich schon ziemlich weitergeholfen hat!
    Bliebe es bei den soweit umfassenen Abnutzungserscheinungen würde ich recht gut damit leben können in Hinsicht auf Preis und Gesamtpaket (schiele natürlich auf die Version mit der Stahlfeder). Von klebrig also noch keine Spur...

    Viele Grüsse und auf unser aller Wohl,

    Alfred.

  • #16

    Alfred (Samstag, 18 Juli 2020 00:38)

    Hierzu möchte ich eine Anmerkung den interessierten Lesern nicht vorenthalten.
    In einem Faden des fountainpennetwork wird wahrscheinlich gemacht - bzw ist man sich ziemlich sicher - , dass Lamy die Studios mit den gummiartigen Kunststoffoberflächen in der Produktion modifiziert/qualitativ verbessert haben soll, weil das Problem mit der, schon recht frühzeitig im Laufe weniger Jahre, einsetzenden Klebrigkeit bei den Modellen der ersten Generation scheinbar doch recht geläufig gewesen ist.
    Na, das macht doch recht zuversichtlich. Also ist es nur recht und billig, dass ich auch andern etwas die Verunsicherung nehme, falls sie durch "mein" Verschulden entstanden ist.

    Grüße in die Runde...!

    Alfred

  • #17

    Alfred (Samstag, 18 Juli 2020 00:47)

    *Also es soll überhaupt nicht mehr kleben. Auch scheinen die heutigen Oberflächen weniger rubberisiert bis gar nicht mehr.
    Mein erster Studio erweckte auch ganz frisch noch sehr den Eindruck.*

  • #18

    Pens and Freaks (Samstag, 18 Juli 2020 12:23)

    Danke, Alfred. Das sind doch sehr wichtige Informationen. Der Studio ist doch sehr beliebt. Leider hat Lamy das Potential des Entwurfs nie ausgenützt.

    Viele Grüße Thomas

  • #19

    Frank (Sonntag, 13 Dezember 2020 09:43)

    Hallo, von mir zum Kunststoff-Griffstück auch ein paar Anmerkungen. Zunächst mein Lamy Studio ist von ca. 2005 (also recht frühe Serie, wie ich meine). Auch sein Softlack-Griffstück ist "pappig" geworden. Seinerzeit hatte ich deswegen kurz Kontakt mit einem sehr kooperativen Mitarbeiter von Lamy. Es war/ist bekannt, dass Softlack-Oberflächen, insbesondere unter Einwirkung von Hautkontakt (Fette, Schweiß, Berührung/Bewegung) zum Zersetzen bzw. Verkleben neigen. Ich habe mir dann für den strichmattierten Halter (den Thomas hier zeigt) das verchromte Messing-Griffstück beschafft. Das dürfte so fünf biss sieben Jahre nach dem Kauf gewesen sein (Randbemerkung: Das Schreibwarengeschäft, in dem ich damals gekauft habe, gibt es inzwischen nicht mehr) . Dadurch wird der Halter zwar schwerer, das passt aber eigentlich sehr gut.
    Und im Moment überlege ich, ob ich mir einen weiteren Halter dieses Typs (in einer anderen Farbe) kaufen werde, um eine zweite Federstärke parat zu haben. Auch mir geht es um Alltagsnutzung, insbesondere mit einer "resistenteren" Eisengerbstoff-Tinte.

    Viele Grüße und eine schöne Adventszeit

    /f

  • #20

    Frank (Sonntag, 10 Januar 2021 10:43)

    So, der zweite Lamy Studio in imperialblau mit F-Feder ist inzwischen eingetroffen. Ich schreibe gerade die beigelegte Patrone Lamy-Standardtinte leer. Und, was soll ich anderes sagen, meine Erwartungen werden voll erfüllt. ;-)