Tintenfrage 9/14

Heute möchte ich auf ein spezielles Thema eingehen. Die Anfrage war ja (von Ralph) der Einsatz einer dokumentenechten Tinte unter Prüfungsbedingungen.

 

Punkt 1: Meist wird nicht speziell auf Tinte von Prüfungsseite her eingegangen, weil man sich damit nicht beschäftigt oder auskennt. Man möchte kein Bleistift. Auch früher hat niemand etwas gegen die klassische Königsblau gehabt. Sollte hier nichts Explizites kommen, würde ich darauf gar nicht eingehen. Nur meine Meinung.

 

Punkt 2: Aus rein schreibtechnischen Gründen sind dokumentenechte Tinten, gleich welchen Typs, immer besondere Tinten. Diese haben Eigenschaften, die immer zugespitzter sind, als bei den klassischen wasserlöslichen. Daher ist es auch kein prinzipielles Plus, wenn Tinten resistenter sind. Bei den Eisengallustinten sind es Flußprobleme oder geringe Sättigung, bei den modernen (Pigment/Nano) Verfärbungen, Ausfiedern und Durchbluten oder bei beiden das Austrocknen. 

 

Punkt 3: Gerade bei den Eisengallustinten kann hinzukommen, daß bei der passenden Füller-Tinten-Kombination ein unnachahmliches sattes und konturenscharfes Schriftbild entsteht. Das hat seine eigene Faszination. Dies kann man bei allen dieser Tinten beobachten, wobei ein sehr guter Fluß erzielt werden muß. 

Die wichtigsten sind:

  • Pelikan 4001 Blau-Schwarz
  • Rohrer und Klingner "Salix" und Scabiosa
  • Platinum Blue-Black
  • Montblanc Midnight Blue (Permament): historisch
  • Lamy Blau-Schwarz: historisch
  • Akkerman Ijzer-Galnoten
  • Gutenberg Urkundentinte G10
  • Diamine Registrar´s Ink
  • ESSRI Registrars Ink Blue-Black
  • Organics Studio Aristotle

Nicht-eisengallushaltig: Montblanc Permanent Blue Ink; ... Black Ink; die beiden Nano-Tinten Sailor Sei-Boku und Sailor Kiwa-Guro; Platinum Pigment Ink Blue, ... Brun Sepia, ... Rose Red; Platinum Carbon Ink; de Atramentis Dokumententinte Schwarz; ... Blau und Dunkelblau; de Atramentis Archivtinte Schwarz. Zahlreiche Noodler´s-Tinten haben ebenso hohe Resistenzen, z. B. Wasserresistenz (nicht vollständige Angabe)

 

Punkt 4: Unter Prüfungsbedingungen ist oft auch wichtig, daß die Tinte fließt und es nicht zu Zickigkeiten kommt. Insofern dürfte an der recht resistenten Tanzanite niemand Anstoß nehmen. 

 

Natürlich kann ich hier nur meine Meinung als Tintenfreak kundtun, die Prüfungsbedingungen kann ich nicht rechtlich bindend auswerten. Aus allgemeiner Erfahrung her ist aber Punkt 1 eigentlich nie ein wirkliches Problem. 

 

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen. 

 

VG Thomas

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Kommentare: 1
  • #1

    pens-and-freaks (Dienstag, 07 Oktober 2014 21:06)

    Ach, ja, die Music ist eine Stub-artige Feder mit meist zwei Federschlitzen und mehrern Tintenkanälen im Tintenleiter. Bei Platinum ist es so, nicht aber bei Sailor.

    https://www.youtube.com/watch?v=FdAe0cC6Ob8&list=UUJgcoYXZ3DK8JTxVktFQhew