Tintenbetrachtung Sailor Blue

Nicht wasserfest
Nicht wasserfest

 

Vor einigen Jahren hatte die japanische Firma Sailor (nach Pilot in Japan die Nr. 2 vor Platinum) die Tinten angepaßt. Aus der eher trüben und dunklen Blau ist nun eine strahlendere Tinte geworden. Wie man oben erkennen kann, variiert auch bei dieser gesättigteren Tinte mit wenig Shading Farbintensität und Timbrierung je nach Feder. Die feine EF des 1994er-Lamy-2000 läuft reicht breit und ist gut gesättigt. Der Tintenfluß ist sanft und kräftig. In einem aktuellen Sailor 1911 Standard mit einer wirklich feinen F findet man mehr Shading und einen dürreren Fluß.

 

Die nicht wasserfeste und (wie bei Sailor üblich) auf Entfernung scharf riechende Tinte macht einen souveränen Eindruck wie die anderen Jentle Inks, die ich habe und allesamt sehr gerne einsetze. In dieser Hinsicht haben alle diese Tinten das gewisse individuelle Etwas. Übersättigt sind diese Tinten, wie ich sie kenne, nie. Sie laufen gut und zeigen Detailunterschiede in Flußbreite und Klebrigkeit. Während die Blueblack und die Epinard gar nicht auf der Feder halten wollen, klebt die Grenade sehr, die Blue auch ein bißchen. Man wird die Tinte auf der Feder aber los.

 

Für wen ist diese Tinte eventuell interessant? Für Benutzer japanischer Füller allemal, insbesondere wenn der Strich eher etwas zu schmächtig ausfällt. Dann kann diese Tinte etwas nachhelfen. Farblich Mittelblau könnte man einen minimalen Anflug von Grün bei kräftigem Lauf erahnen, ohne aber Petrol zu wirken. Eine eigenständige Farbe ist es aber auf jeden Fall und kann demjenigen gut zu Gesicht stehen, der eine Mittelblaue besonderer Art möchte ohne das klassische Königsblau. Bezug evtl. über eine deutsche Adresse, sonst über Niederlande oder England. 

 

Viele Grüße

Thomas

 

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