Iroshizuko Asa-gao ("Morning Glory")

 

Jetzt habe auch ich meine erste Iroshizuko-Tinte des japanischen Herstellers Pilot. Diese Tinten werden in einem sehr schönen Flacon geliefert, der einen Gutteil der Faszination dieser Tinten ausmacht. Es ist über sie schon viel geschrieben worden und sie haben ihre Freunde. Und vor allem gibt es sie in einer großen Farbauswahl (24). Zunächst gab es 17 Tinten, dann kamen vier und vor kurzem nochmals drei hinzu. 

 

Es gibt:

  1. Ajisai
  2. Asa-gao
  3. Fuju-gaki
  4. Fuju-syogun
  5. Kiri-same
  6. Ku-jaku
  7. Kon-peki
  8. Momiji
  9. Shin-ryoku
  10. Syo-ro
  11. Tsuki-yo
  12. Tsukushi
  13. Tsutsuji
  14. Tsuyu-kusa
  15. Yama-budo
  16. Yama-guri
  17. Yu-yake
  18. Chiku-rin NEUER
  19. Ina-ho NEUER
  20. Kosumosu NEUER
  21. Murasaki-Shikibu NEUER
  22. Ama-iro NEU
  23. Shin-kai NEU
  24. Take-sumi NEU

 

Die mir vorliegende Tinte ist die Asa-gao. Pilot Deutschland schreibt dazu: "Morning Glory: Ein erfrischender blauer Farbton, wie ein sanfter morgendlicher Luftzug". Es ist eine mittelblaue Tinte von hoher Strahlkraft, die aber nicht übersättigt wirkt und ein gewisses Shading zeigt. Die Tinte läuft schmal und drückt nicht durch. Die wasserlsöliche Tinte ist stark gesättigt, aber leicht und flüssig, nicht pappig im Laufverhalten. Auch in einem sehr guten Tintenleiter wie dem im M800 von Pelikan läuft sie leicht und nicht übersättigt. Das zeigt, daß es einerseits eine typische leichte Füllhaltertinte ist und andererseits sich doch von den einfachen Mittelblautinten abhebt. Mit gefällt das sehr gut und der angenehme Federlauf ist beeindruckend. 

 

Wenn man das so sieht, kann man gut verstehen, warum es inzwischen doch zahlreiche Freunde und Befürworter dieser sehr teuren Tinte gibt. Achtung! Es gibt sogar Anbieter, die um 50 EUR dafür verlangen. Das ist doppelt so teuer wie normal. Ich selber habe um 17 EUR für die Asa-gao bezahlt und das erschien mir akzeptabel.

Eigenschaften:

  • Farbe: mittelblau
  • Sättigung: hoch
  • Fluß: sehr gut
  • Schattierung: mäßig bis durchschnittlich
  • Ausfasern: nein
  • Durchbluten: nein
  • Wasserfestigkeit: nein
  • "Nib Creap": nein
  • Hersteller: Pilot, Tokio, Japan
  • Gebinde: wunderschöner, aber schmaler Flacon ohne Füllhilfe bei der Neige mit einfachem Kunststoff-Verschlußdeckel
  • Verfügbarkeit: üblicherweise im Internet-Handel hierzulande
  • Preis: hoch bis sehr hoch bei üblichen Quellen

Zusammenfassung: 

24 Iroshizuko-Tinten (Iroshizuko japanisch für Tinte) gibt es mittlerweile. Hier kann man sie sich anschauen:

http://www.gouletpens.com/Pilot_Iroshizuku_Fuyu_syogun_50ml_p/pn69215.htm

 

Die Asa-gao war meiner erinnerung nach schon am Anfang dabei und sie gilt als eine beliebtesten Tinten aus dieser Linie. Farben aus der Natur, wasserlösliche, leicht schreibende und brillante Tinten wollte Pilot in einem wunderschönen Flacon anbieten. Wie teures Parfüm sollte es wohl aussehen. Bei einem Preis um 25 EUR für 50 mL ein stattlicher Preis. Ich möchte nicht so gerne auf das Für und Wider von anspruchsvollen Flacons eingehen. Das kann es eigentlich nicht sein. Denn es geht um die Tinte, aber erwähnen sollte man es. Als Geschenk sind solche Tinten für einen Füllerschreiber sicher eine Show. Dennoch: Es lebe das Parker-Quink-Tintenglas und gar das alte Sheaffer-Glas mit dem Glasreservoir zum Füllen. Mehr braucht kein Mensch. 

 

Dennoch stimmt hier Auftritt, Preis unter Vorbehalt und das Schreibergebnis ohne Einschränkung. Brillanz ohne Pappigkeit, so könnte man sagen. Keine Verfärbungen am Material, soweit man weiß. 

 

Solche Tinten wie die Asa-gao sind Alternativen zu klassischen langweiligen Königsblautinten. Dazu gehören auch die J. Herbin Bleu Océan oder auch die Akkerman Shocking Blue. Auch sie haben ihren Preis. Bei der Asa-gao finde ich nun so ein richtiges Maß zwischen Farbkraft, Klarheit der Farbe, "Kompaktheit" ohne Auslaufen und einem typischen Füllhaltertinten-Laufverhalten mit ausreichender Dünnflüssigkeit. Dabei läuft sie auch ein bißchen wattiert und läßt die Feder sehr schön gleiten. 

 

Es hat mir sehr gefallen, was ich bei der Asa-gao an Eigenschaften gefunden habe. In meinem M800 bleibt sie drin und das könnte ein optimales Team sein. 

 

Auch wenn diese Tinte manche kennen und sich auch selber ihren eigenen Reim gemacht haben dürften, so ist diese Iroshizuko-Tinte für mich eine neue Erfahrung, die ich durch den vertretbaren Preis mir doch gönnen wollte. Ich glaube, es werden noch andere Tinten folgen.

 

Ich hoffe, diese Tintenbetrachtung hat euch Lesern gefallen.

 

Viele Grüße

Euer Thomas

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Kommentare: 4
  • #1

    pens and freaks (Freitag, 06 Juni 2014 21:58)

    Vorsicht mit den Fingern. Sie werden bei Kontakt gut eingefärbt. Bei Kleidung?

  • #2

    Erasmus (Freitag, 06 Juni 2014 23:10)

    Hei!
    Ja, die Tintenbetrachtung hat mir sehr gefallen und meine Neugierde ist geweckt. Wenn ich doch nur wüsste, ob alle Tinten dieses Herstellers eher auf der nassen Seite des Spektrums liegen....
    Ich fürchte, ich muß das Experiment mal selber angehen...

  • #3

    pens and freaks (Samstag, 07 Juni 2014 10:00)

    Es lohnt sich sicher, mit Tinten zu probieren. Das ist eine perfekte Ergänzung zum eigentlichen Schreibgerät. Die Tinten der Hersteller haben ihre Eigenheiten. Zum Normalpreis sind mir die Iroshizuko zu teuer. Der Fluß soll immer überzeugend sein. Farbsättigung und Farbeigenheit sind doch unterschiedlich. Diese ganz besondere Farbnatürlichkeit der Herbon-Tinten haben sie nicht so. Aber schon die beiden Grau sollen exzellent sein. Ich glaube schon, daß man sich so eine Tinte mal ansehen kann.

    Interessant ist das für uns allemal.

  • #4

    pens-and-freaks.com (Dienstag, 17 Juni 2014 21:27)

    Ich bin jedenfalls gespannt, zu welchem Ergebnis Du, lieber Erasmus, kommst, wenn die Tinte bei Dir angekommen ist.

    VG Thomas