2020er Top 10

Uwe schreibt über seine Favoriten


Uwe Steinmann schrieb mir nachfolgendes:

Hallo Thomas,

meine Nachricht ist leider zu lang (mehr als 5000 Zeichen). Ich teile sie deshalb, also zuerst die Liste mit Nr. 1-5 und dann der Rest 6-10:

hier soll nun meine Liste kommen. Wie schon erwähnt, bin ich auf der Suche nach dem für mich perfekten und einzigen Füller. Das ist natürlich unmöglich – und das ist gut so, sonst wäre der Spaß ja vorbei! ;-) Die Liste ist keine Rangliste; jeder Füller hat für mich Vor- und Nachteile (wie gesagt: der perfekte war bis jetzt nicht dabei).

Wichtig sind mir vor allem folgende Eigenschaften:
a) gute Feder (möglichst fein, ruhig etwas Feedback, aber nicht kratzig)
b) gutes Tintenleitwerk (nicht zu trocken, guter Fluss)
c) Optik möglichst puristisch bei guter Verarbeitung
d) gute Haptik: für mich lieber kleiner als zu groß (auch wenn es nicht dem Trend entspricht)
e) Kappen-Dichtigkeit (Austrocknen nach wenigen Tagen Nichtgebrauch ist für mich ein No-Go!)

Also hier meine Liste (mit kurzen Kommentaren +/-).
8 Füller waren im letzten halben Jahr ständig befüllt und im Gebrauch (Nr. 1-6 und 9+10)
2 Füller (Nr. 7+8) habe ich hinzu genommen, damit es 10 Füller werden; sie waren ab und zu im Einsatz.

1) Sailor Pro Gear /Silber mit EF-Feder
Der Sailor ist in ständigem Gebrauch. Wunderschön finde ich die hervorragend schreibende Bicolor-Feder. Tintenfluss perfekt. Design ist schlicht und ok. Die Haptik – na ja, ohne Kappe zu kurz, mit Kappe zu lang. Die Balance ist (mit aufgesetzter Kappe) aber für mich ok.

2) Platinum Century 3776 Chartres Blue mit EF Feder
Wegen der sehr feinen Feder (sehr gut: ohne Kratzen und fast ohne Feedback) mein Füller für „Spezialeinsätze“ (Kalendereinträge etc.). Der Tintenfluss könnte etwas kräftiger sein. Der Füller braucht eine gut fließende Tinte (z.B. de Atramentis).

3) Lamy Accent, silber-Holz mit EF-Goldfeder (Z55)
Optisch für mich kein Highlight. Ich habe aber keinen Lamy gefunden, mit dem diese ganz hervorragende Goldfeder (ist bei Lamy ja immer etwas Glücksache) so gut funktioniert. Tintenfluss ist gleichmäßig und ausgewogen. Feder super weich mit etwas „Charakter“ im Schriftbild. Haptik und Größe passen für mich.

4) Scrivere (Taschenfüller) von Transehe, Alu schwarz, mit Edelstahl-F-Feder (vergoldet)
Purismus in Reinkultur und perfekter Verarbeitung. Der Designer Dieter v. Transehe hat in Zusammenarbeit mit Schmidt Technology ein puristisches Meisterwerk geschaffen: es ist nichts dran, was man nicht braucht. Die Verarbeitung ist perfekt, nichts hakt oder wackelt. Das ist fast mehr ein Werkzeug als ein Füller. Selbst die Gewinde sind so exakt – es soll Menschen geben, die den Füller (die Edelstahl-Variante) als Eyedropper verwenden ohne Einsatz von Dichtring oder Silicon! Die Haptik ist mit aufgeschraubter Kappe für mich ok. Das Tintenleitwerk von Schmidt (FH 452) ist super – das beste, das ich bisher kenne. Die Schmidt-Feder (wird nach Auskunft von Schmidt Technology von JoWo hergestellt) ist große Klasse und muss sich hinter Goldfedern nicht verstecken! Einziges Minus: es gibt die Feder nur in F, M oder B. Mit EF-Feder wäre der Füller für mich perfekt. Ich liebe ihn sehr!

5) Graf von Faber-Castell Tamitio, nachtblau, mit EF-Feder (Stahl, platiniert)
Nach meinem Geschmack optisch der Schönste meiner Füller. Die Haptik ist gut, vielleicht etwas schwer (Messing-Gehäuse). Feder schreibt sehr gut und fein. Das Feedback erzeugt ein starkes Bleistift-Feeling. Das hat was. Der Füller ist etwas wählerisch bei der Tinte, die darf nicht zu „trocken“ sein.


6) TWSBI Diamond 580 mit EF-Feder
Der 580 hat für mich die (fast) perfekte Haptik und Größe (größer darf es für mich nicht sein) und sieht auch noch schön aus! Besonders liebe ich die randscharfe und für eine europäische Feder (JoWo) sehr feine Feder bei gutem Tintenfluss. Endlich auch mal wieder ein moderner Füller mit Kolben-Mechanik!

7) Faber-Castell Loom, Gunmetal, EF-Feder
Optisch und von der Balance sehr gut. Leider ist das Metall-Griffstück für mich etwas zu glatt und auf die Dauer unbequem rutschig. Die sehr gute und randscharfe Feder erinnert mich vom Feeling her ganz stark an den TWSBI Diamond, sieht aber anders aus.

8) Lamy CP 1 Pt mit EF-Goldfeder ((Z55)
Sehr schlank (eher ein „Notizbuch-Füller“), wunderschön platiniert und guillochiert. Nichts für große Hände, für mich ist es aber ok. Das „Innenleben“ leider –wie so oft bei Lamy– aus billigem Plastik. Die Steckkappe zieht beim Abstecken Tinte in die Feder und leider auch manchmal in die Kappe (auch so eine „Lamy-Eigenheit“). Die Feder ist gut, aber für eine EF etwas breit.

Damit ich die 10 voll habe, kommen noch meine zwei „Billig-Füller“, die schon lange im ständigen Einsatz sind und immer auf dem Schreibtisch liegen dürfen, weil sie niemand stiehlt ;-)

9) Lamy ABC mit Goldfeder EF (Z56)
Der sieht lustig aus, funktioniert aber einwandfrei und passt für mich von der Haptik. Er hat das gleiche Tintenleitsystem wie die teureren Lamy-Modelle und deshalb habe ich ihm eine Goldfeder verpasst (die diesmal sogar ihren Namen „extrafein“ verdient – ohne zu kratzen!). Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Schöner Nebeneffekt: Während man mit einem MB Meisterstück in der Hand oft nur „strafende Blicke“ erntet, gibt es beim ABC belustigtes Lächeln und man kommt schnell in ein freundliches Gespräch über die Schreibkultur. ;-)

10) Platinum Preppy mit EF-Feder
Er ist eigentlich zu leicht. Das Plastik wirkt billig. Er ist aber robuster als man denkt. Ich habe wegen meiner Bedenken bzgl. der Haltbarkeit gleich 3 gekauft, schreibe seit 2 Jahren aber immer noch mit dem ersten, ohne Mängel zu erkennen. Die Stahlfeder schreibt super und dank des für Platinum typischen „Slip and Seal“-Systems trocknet er niemals aus. Mehr kann man für knapp 5 € nicht verlangen.

Das war‘s! Mal sehen, ob ich 2021 den perfekten Stift finde! ;-)

Viele Grüße
Uwe


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Kommentare: 11
  • #1

    Pens and Freaks (Montag, 04 Januar 2021 20:23)

    Lieber Uwe, ich danke Dir. Es freut mich, Deine Liste zu lesen. Beim Pro Gear könnte ich mit dem King of Pen antworten. Warum den Sailor aber nur mit M und F anbietet, bleibt mir unklar. Er hat natürlich nicht zu wenig "Fülle". Ich werde ihn euch mal vorstellen.
    Der TWSBI 540 hat mich auch einige Zeit begleitet. Ich finde ihn qualitativ nicht so angemessen. Der Hype ist ja auch verschwunden, den ich eine Zeitlang teilen konnte. Inzwischen habe ich mich eher in die Richtung entwickelt: wenn schon, dann was Anständiges. Ich würde heute lieber einen Pilot Custom 823 benutzen, auch wenn der in einer anderen Preisklasse liegt. Sicher, die sehen ganz schön aus, aber bisweilen werden auch die Kunststoffe klebrig, die früheren Rißbildungen sind ja legendär. Und daß sich bei den 540ern das Kunststoffröhrchen als Griffstück in der Metallfassung dreht, ist auch nicht so schön. Der Kolben geht nicht ganz nach vorne und hat eine unschöne Elastizität. Giftig könnte ich sagen: Das Schönste an den TWSBI ist das Werkzeug zum Öffnen des Füllmechanismus. Das kann man nämlich prima für den Pilot Custom 823 nehmen, um die Vakuum-Fülleinheit für die Reinigung herauszuschrauben. Im Gegensatz zum Vac 700 funktioniert der Vaccum-Füller wenigstens dauerhaft und die Dichtungen gehen nicht flöten.
    Der Platinum Century hat bei mir auch einen festen Platz. Ich habe bis auf die C-Feder (=BB) alle Federvarianten. Die F gefallen mir am besten. Er hat bei mir auch seinen festen Platz so wie auch der Pilot Custom 742 oder der Sailor 1911 L, aber die Favoritenliste kann nicht ewig lang sein. Und der Izumo ist eine Klasse für sich. Und es sollte jeweils nur einer von einer Marke sein. Und der Cross Peerless 125 steht ja auch für Sailor. Die Federn sind eine eigene Qualitätsklasse.

    Ich danke Dir nochmals und wollte nur eigene Erfahrungen oder Einschätzungen ergänzen.

    Selbstverständlich steht eine eigene Liste für sich und es bedarf keiner weiteren Erklärungen.

    Viele Grüße
    Thomas

    ... und bleib gesund!

  • #2

    Pens and Freaks (Montag, 04 Januar 2021 21:37)

    Es ist schade, daß der Cross Peerless 125 polarisiert. Ich halte ihn für einen der besten Füllhalter, den es derzeit gibt. Für Freunde feiner Federn ohne Nachteile und wirklich fein und nicht ein extrafeines BB wie bei Pelikan. Gerade in Schwarz ist er ja nicht so auffällig. Für mich ist er die Entdeckung des Jahres 2020. Die Federn (ich habe drei mit F) sind allesamt hervorragend und schreiben in allen Richtungen einwandfrei. Insgesamt eine wesenlich bessere Ausbeute als bei den Sailor-Federn, die viel mehr Probleme in der Fertigung haben und enorme Unterschiede in der Strichstärke zeigen. Eine F ist meist deutlich breiter als bei Cross. Aber bitte beachten: Die Tinte spielt eine große Rolle. Wer die Sailor-Tinten nimmt (Blue oder Blue-Black, weniger die Suoi-Numire), bekommt einen breiteren Strich. Bei mir laufen die drei mit Diplomat Blau (sehr schön!), Sailor Jentle Blue und Caran d´Ache Idyllic Blue. Selbst mit der Sailor-Tinte läuft die Feder nicht sonderlich breit. Auch mit der Waterman Serenity Blue einwandfrei.
    Auch die Conway-Stewart sind eine Überlegung wert, zumal die Goldfedern sehr sehr gut sind (ich denke von Bock wie bisher, könnte aber auch Jowo sein). Nicht ganz so fein, die EF ist breiter als beim Cross die F, aber sehr sanft. Natürlich haben diese Füllhalter ihren Preis, aber man bekommt auch ultimative Schreibgeräte.
    Ich habe schon einige, die ich als optimale Schreibgeräte bezeichnen würde. So auch einige meiner Ranga, die sehr überzeugend sind und zudem noch sehr persönlich durch die Fertigung per Hand.
    Wenn man dort mit den Bock-Federn (Stahl, Titan oder Gold) Glück hat, bekommt man ein überragendes Schreiberlebnis. Die Jowo sind kalkulierbarer, sind aber auch bisweilen recht rauh (Stahlfedern).
    Mein Delta Dolvevita mit der Fusion-Feder, ein Traum (aber kaum zu bekommen).
    Ach, ich könnte immer weiter machen.
    Also, man bekommt sehr wohl ein optimales Schreiberät für sich.
    Man muß sich nur über die üblichen Marken hinwegbewegen, was nicht immer einfach gemacht wird.
    Bei den üblichen Marken, das sehe ich auch so, findet man aber nicht so leicht ein passendes Modell. Hier wird viel zu viel das Übliche nachgeplappert. Und bei feinen Federn wird bei diesen Anbietern die Luft rasch dünn. Wie schreiben denn die Pelikan, Lamy 2000 oder Montblanc? Sind die sanft und fein? Haben die eine Fertigungskonstanz? Und dann die ewigen Jowo-Federn in allen möglichen Produkten? Bei aller Liebe, das wird ja langweilig.
    Umgekehrt gibt es dadurch auch immer wieder neue Angebote, die nur durch den Federeinkauf überhaupt möglich werden. Esterbrook? Edison? Wancher? Was wären die ohne die Jowo-Federn. Aber Abwechslung darf auch sein.
    Ich versuche hier ja immer wieder Impulse zu geben und freue mich, wenn ich helfen konnte.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #3

    Uwe Steinmann (Dienstag, 05 Januar 2021 15:36)

    Hallo Thomas,

    vielen Dank für deine Kommentare zu meiner Liste! Da gibt es ja wieder einige Anregungen, die mich zum „weitersuchen“ motivieren! Wie schön!

    Der Sailor Pro Gear KOP käme für mich wohl nicht in Frage. Er hat wohl die „bessere“ Länge, wäre mir aber zu dick. Außerdem: nur M- und B-Federn – was soll das? Das ist nichts für mich. Ich finde auch den Preis nicht wirklich gerechtfertigt. Leider musste ich gerade auch bei hochpreisigen Stiften (verschiedener Marken) die Erfahrung machen, dass bei der Qualitätsprüfung gespart wird. Du schreibst es ja auch in deiner Vorstellung des KOP, dass es bei Sailor leider normal ist, dass die „Sailor-Federeinheit ...von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich ausfällt“. Das mag man bei den günstigeren Modellen tolerieren, aber bei einem Preis von schlappen 700 € geht das m.E. gar nicht!

    Beim Cross Peerless 125 wollte ich keinesfalls polarisieren! Es ist sicher ein hervorragender Füller! Nur konnte ich mich mit dem Design nicht anfreunden. Aber das ist subjektive Geschmackssache und nicht als Kritikpunkt an der Qualität zu verstehen!

    Den Pilot Custom 823 muss ich doch mal in Augenschein nehmen! Ich hatte ihn schon öfter auf der Rechnung, hatte aber immer Zweifel, ob ich mich an das Vakuum-Füllsystem gewöhnen möchte; eine Tinten-Füllmenge von 2,5 ml brauche ich nicht. Schade auch, dass es keine EF-Feder gibt. Ist die F-Feder bei Pilot zuverlässig eine „japanische F“ oder muss man hier auch mit Schwankungen rechnen?

    Den TWSBI, der sich hier ja deine etwas „giftige“ Kritik gefallen lassen muss, möchte ich aber verteidigen. Ich finde die Kritik doch zu allgemein und finde, man kann auch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz außer Acht lassen. (Deine Kritik bezieht sich allerdings auf den 540. Ich habe in meiner Liste den 580. Ich weiß nicht, ob die Qualitäts-Unterschiede da gravierend sind?). Meinen 580er habe ich 2015 gekauft und seitdem in regelmäßigem Gebrauch. Er sieht immer noch aus wie neu; klebrig ist da nichts. Ich kann auch keine Rissbildungen feststellen und das Griffstück sitzt fest und lässt sich nicht drehen. Es gab in den 5 Jahren allerdings noch keinen Grund, das von dir gelobte Werkzeug zu gebrauchen. Dass der Kolben nicht ganz nach vorne geht, ist m.E. kein Fehler, sondern ermöglicht nach der Befüllung das Herausdrücken der Luft bei umgekehrtem Füller mit anschließender Entlastung des Tintenleiters von überschüssiger Tinte, um von Anfang an einen gleichmäßigen Tintenfluss zu haben. Bei anderen Marken (z.B. beim Lamy 2000) muss man hierfür nach Tinten-Befüllung ein paar Tropfen Tinte wieder herausdrücken (so wird es empfohlen). Ich sehe darin keinen Vorteil, im Gegenteil … Was du mit „unschöne Elastizität“ beim Kolben meinst, verstehe ich allerdings nicht.(?)

    Man sieht, die Erfahrungen sind verschieden und immer auch subjektiv (man denke nur an meine Vorbehalte gegenüber Bock-Federn, die objektiv gesehen vielleicht auch nur teilweise berechtigt sind).

    So what … es bleibt spannend!

    Viele Grüße
    Uwe

  • #4

    Pens and Freaks (Donnerstag, 07 Januar 2021 01:35)

    Hallo Uwe, vielen Dank für Deine Nachricht.
    Das problematische Vorderteil, ja, das hat der 580er.
    Der Kolbenmechanismus ist nicht fest und satt, sondern ist etwas elastisch. Ich erwarte einen kompletten Vorlauf des Kolbens. Ob man die füllbedingte Übersättigung des Tintenleiters durch ein Ablassen einiger Tropfen vornimmt, ist nicht so wichtig. Gut mit Tempo aufsaugen lassen, reicht auch.
    Die F-Federn der Custom 823 sind wirklich fein und rigide.
    Es ist richtig, daß die persönliche Liste eine persönliche Entscheidung ist.
    Meine eigenen Erfahrungen mit bestimmten Modellen habe ich kommentiert. Das macht das Ganze lebendig.
    Es ist schon so, daß der Peerless im Design kontrovers diskutiert wird. Die Federn sind sehr gut. Daher mein Hinweis auf ein prinzipiell überraschend perfekt konstruiertes und in China gefertigtes Produkt mit Ausnahme der exzellenten japanischen Federn.

    Ich freue mich über die Diskussion und würde mich freuen, wenn eigene Listen folgen.

    Danke nochmals, Uwe. Und viele Grüße
    Thomas

  • #5

    Mark (Donnerstag, 28 Januar 2021 16:34)

    Hallo Uwe, Ich habe von Faber-Castell bereits die "Volksmodelle", also Ambition, Ondoro, Loom etc. Lohnt sich der Tamitio dann trotzdem noch oder sollte man dann lieber gleich zu den Modellen mit Goldfeder greifen, weil zwischen den Stahlfedern kein allzu großer Unterschied besteht? In der Liste finden sich ja Loom und Tamitio, daher würde mich ein Vergleich durchaus interessieren.

  • #6

    Pens and Freaks (Samstag, 30 Januar 2021 21:26)

    Vielleichst kann Uwe etwas dazu sagen. Ich finde, die Faber-Castell-Stahlfedern haben einen recht großen Spielraum. Sie als grundsätzlich extrem gut darzustellen, wie es schon geschehen ist, ist nicht in jedem Falle so. Was mich sehr stört gerade beim Ondoro ist dienicht immer akzeptable und somit grundsätzlich nicht akzeptable Kappenabdichtung. Manche Exemplare trocknen unfaßbar schnell aus. Ich benutze keine Füllhalter mehr, mit denen ich solche Probleme habe. Und dann noch die dünne Kunststofflippe am vorderen Griffstückende.

    Viele Grüße
    Thomas

  • #7

    Uwe Steinmann (Sonntag, 31 Januar 2021 18:14)

    Hallo Mark,

    also ich habe 3 Loom und den Tamitio. Es sind also alles Stahlfedern, allerdings ist die Feder des Tamitio platiniert (deshalb optisch von einer platinierten Goldfeder nicht zu unterscheiden). Diese 4 Federn (alle EF) schreiben für europäische EF-Federn alle sehr fein und sehr gut. Die platinierte Feder des Tamitio hat etwas mehr Feedback („klingt“ etwas nach Bleistift), ist aber keinesfalls kratzig! Mir gefällt diese Feder etwas besser als die polierten der Loom.

    Der Unterschied zwischen Loom und Tamitio liegt aber m.E. mehr in der Verarbeitungs- und Material-Qualität des Gehäuses und nicht so sehr bei der Feder. Ich finde den Tamitio ausgesprochen gut verarbeitet und sehr schön vom Design (ist natürlich Geschmackssache).

    Mit den Goldfedern der GvFC lassen sich die Stahlfedern nicht vergleichen. Die Stahlfedern kommen von Jowo, während die Goldfedern (angeblich) von Bock kommen. Hier in HH gibt es ein GvFC-Fachgeschäft. Dort hatte ich Gelegenheit, einige Goldfedern auszuprobieren. Ich habe nur EF-Federn probiert. Alle schrieben sehr unterschiedlich (sowohl von der Breite als auch vom Tintenfluss!). Die kann man m.E. nicht kaufen ohne vorherige Schreibprobe! Ich konnte mich zu keinem Kauf entschließen.

    Die von Thomas angemerkten Probleme zur Kappenabdichtung beim Ondoro kann ich weder für meine Loom noch für den Tamitio bestätigen. Gerade damit bin ich extrem „pingelig“ – schnelles Austrocknen ist auch für mich ein absolutes NoGo!

    Viele Grüße
    Uwe

  • #8

    Mark (Montag, 01 Februar 2021 14:19)

    Hallo Uwe,

    vielen Dank für die Antwort! Für mich wäre der Tamitio vor allem aufgrund eines größeren Unterschieds bei Feder/Schreibverhalten interessant, insofern ist es dann vielleicht doch sinnvoller, stattdessen mal einen Guilloche zu testen, wenn die Fachgeschäfte wieder geöffnet sind.
    Beim Ondoro muss ich Thomas übrigens zustimmen, auch mein Ondoro neigt leider dazu, spätestens nach 2-3 Tagen ohne Nutzung auszutrocknen. Sehr bedauerlich, vor allem weil Faber-Castell es ja wesentlich besser kann, meine Loom und Ambition schreiben auch nach Wochen noch problemlos an und die Kappenabdichtung ist kein Problem.
    Bei den Federn habe ich bisher tatsächlich allerdings nur sehr gute Erfahrungen mit Faber-Castell gemacht, ich habe insgesamt ca. 9 Modelle in allen erhältlichen Federstärken und alle haben vom ersten Tag an ausnahmslos hervorragend und problemlos geschrieben. Auch die angegebene Strichbreite hat immer gestimmt, wobei ich auch insbesondere die EF-Federn als wirklich fein schreibende EF-Federn schätze. Thomas Erfahrungen scheinen ja leider weniger positiv gewesen zu sein, aber gerade in Punkto Konsistenz habe ich bisher keinen besseren Anbieter gefunden, der Rest ist ja immer auch zu einem guten Teil persönliche Vorliebe.

  • #9

    Uwe Steinmann (Montag, 01 Februar 2021 17:54)

    Hallo Mark,

    ja ... wenn die Geschäfte dann mal wieder auf machen ... kannst du ja mal von deinen Tests berichten; das würde mich sehr interessieren!
    Der Guilloche ist sehr schmal (0,8 mm Griffmulde) und deutlich leichter als der Tamitio! Mich haben zudem (wie schon beschrieben) die Goldfedern nicht überzeugt - vor allem auch in Anbetracht des Preises!
    Was die Stahlfedern von Faber-Castell angeht, teile ich deine Erfahrungen! Und was den Ondoro (mit Kappenundichtigkeiten) angeht: der kommt mir nicht ins Haus! ;-)

    Gruß
    Uwe

  • #10

    Pens and Freaks (Montag, 01 Februar 2021 23:26)

    Den Guilloche hatte ich mir auch mal angesehen, sehr schmächtig, recht schön. Für mich viel zu klein, die Golfeder war sehr kratzig.
    Bitte beachten: Wenn das noch weiter diskutiert werden soll, dann müssen wir einen neuen Beitrag aufmachen, sonst findet man das nicht mehr.
    Für die Diskussion vielen Dank.
    Das ist ja nur organisatorisch.
    Viele Grüße, Thomas

  • #11

    Uwe (Dienstag, 02 Februar 2021 12:56)

    Ja okay, aber meinerseits kann ich auch nichts weiter dazu beitragen ...

    Gruß
    Uwe