Sailor 1911 Series Standard, Fine

Sailor, Sailor, Montblanc
Sailor, Sailor, Montblanc

 

 

Drei recht ähnliche Füllhalter im Vergleich. Oben der Montblanc Meisterstück 146, in der Mitte der Standard und unten der Large der Serie 1911 der japanischen Firma Sailor, die in Hiroshima beheimatet ist. 

 

Sie gehört neben Pilot und Platinum zu den bekanntesten japanischen Schreibgeräteherstellern. 

 

Die Firma Sailor liefert nicht nach Deutschland aus. Dies ist damit begründet, daß aus wettbewerbstechnischen Gründen die hiesige Vermarktung aus Ähnlichkeitsgründen nicht möglich ist. Daher werden auch vergleichbare Halter von Pilot oder Platinum in Deutschland nicht verkauft. Man muß also in Japan z. B. über ebay-Shops, in Großbritannien oder z. B. in den Niederlanden einkaufen. Die Sailor sind dort eine ganz normale Erscheinung.

 

Für Interessenten der Marke wird häufig gefragt, ob es denn aus preislichen Gründen auch ein 1911 Standard sein könne oder der Large die wesentlich bessere Empfehlung sei.

 

Dazu ist zu sagen, daß der Large in den Dimensionen und im Gewicht dem 146 nahe kommt. Für einen nicht geringen Aufpreis bekommt man den Large auch als Realo mit einem Kolbenfüllsystem. Ein Montblanc ist aber erheblich teurer. 

 

Die Federauswahl ist beim Large erheblich größer, die Federn bestehen aus 21 K Gold. Beim Standard sind es 14 K. 

 

Lassen wir mal die verschiedenen Varianten der Sailor wie den Pro Gear, Sapporo usw. einmal weg und konzentrieren uns auf die Kunststoffmodelle, so stehen beim Standard verschiedene Gehäusefarben zur Verfügung. Mein Exemplar ist dunkelblau, es gibt auch rot, schwarz und gelb, zudem auch mit rhodinierten Akzenten statt vergoldeten. Die Griffstücke sind jeweils schwarz. Einzelheiten kann man auf den Webseiten von Sailor Pen UK unter http://www.sailorpen.com/1911-series.html sehen oder bei nibs.com unter http://www.nibs.com/Sailor1911MidSizeSeries.html. Es gibt auch einen Clear Demonstrator. Ich möchte hier aber nicht in die Details gehen. John Mottishaw schreibt "The Sailor 1911 Mid-Size in Blue with gold trim is available with your choice of 14k nib, available in Extra Fine, Fine, Medium-Fine, Medium, Broad, Music and Zoom." Und weiter "The 1911 Mid-Size in Blue with gold trim is also available with 21k Naginata-Togi nibs inNaginata Medium-Fine, Naginata Medium, or Naginata Broad for $238. See our Sailor Specialty Nibs page for more information." Zu den Sailor-Federn http://www.nibs.com/SailorNibPage.htm.

 

Der Standard ist ein recht schmächtiger Füllhalter, der geschlossen 18 g und ohne Kappe 10 g wiegt (mit Füllung, auf einer 2-g-genauen Waage). Er hat wie das mit 24 g schwerere Large-Modell eine Schraubkappe und standardmäßig ein Patronenkonverter-System. Die recht kleinen Schraubkonverter sind üblicher Machart und funktionieren einwandfrei.

 

Was manchmal nicht so beachtet wird, ist bei Sailor sehr gut gelöst. Die Kappen haben eine "Gummi"-Dichtung und schließen zuverlässig und verhindern ein Austrocknen der Tinte. Machart und Clip sind über jeden Zweifel erhaben, die kleinen 14-K-Goldfedern hübsch ziseliert. Die hier eingesetzte F-Feder macht einen festen und sehr haltbaren Eindruck. Die Kunststoffe wind hochwertige Acrylate mit hoher Kratzsicherheit und schönem Glanz.

 

Sailor-Federn sind etwas eigen und das gefällt manchen sehr und manchen nicht so. Das ist beim Large genauso. Die Federn geben Feedback und zeigen nur minimale Elastizität. Es sind rigide Federn, die sich anders als z. B. bei Platinum verhalten. Der Tintenfluß zeigt sich gut und nicht übermäßig. Die verwendete Sailor-Blau-Faßtinte ist unauffällig und trägt nicht zu dick auf. Die F-Feder ist nicht mal so schmal, sondern eher schmales europäisches F. Die Platinum-F-Federn sind feiner. 

 

Die Griffstücke sitzen mit "Gummi-Sicherung" fest auf dem Schaft, auf Griffseite wohl vergoldetes Metall, auf Schaftseite Kunststoff. Das ist beim Large nicht anders. 

 

In Griffstückmitte ist die Stärke 10,1 mm und am Corpus an der stärksten Stelle sind es 12 mm. Beim Large sind es 11,3 bzw. 13,2 mm. 11,7 bzw. 12,3 cm sind die Länge ohne Kappe und 14,9 bzw. 15,4 cm sind es mit aufgesteckter Kappe. Bei allen Ähnlichkeiten, ein Large ist ein viel größerer Stift. Insofern ist der Standard in seinen Dimensionen bei aller Preiswürdigkeit doch ein Kompromiß, der überlegt sein will. Die Federn sind sicherlich in der Schreibleistung nicht unterlegen, "out of the box" ist diese Feder besser als die meines Large war bei identischer Federstärke. 

 

Zum Vergleich: Im Januar 2014 kostet bei La Couronne du Comte

ein Sailor 1911 Standard 149, ein Large 295 und ein Realo 395 Euro. 

 

Die Federauswahl F, M und B beim Standard, bei den Large EF, F, M, B, Zoom, Musik, Naginata-Togi MF, M und B gegen 15-EUR-Aufpreis. Wer sich da für spezielle Sailor-Federn interessiert, sollte mit einem Sailor-Fachhändler Kontakt aufnehmen. Keine Firma hat ein so großes Federangebot, das aber auf die japanischen Schriftzeichen abgestimmt ist. Elastische Federn sucht man vergebens.

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Kommentare: 1
  • #1

    Uwe (Freitag, 04 November 2022 13:18)

    Hallo Thomas,
    gerade war ich mal "unterwegs" auf der Web-Seite von La Couronne du Comte und habe dabei festgestellt , dass sich die von dir oben genannten Preise (01/2014) bis heute (11/2022) nicht verändert haben. Lediglich der Realo ist geringfügig teurer (410 Euro).
    Da sieht man mal, dass man nicht jeden Wahnsinn mitmachen muss (siehe MB, Lamy und Co.).
    Viele Grüße
    Uwe