Erfahrungsbericht Sailor 1911 Series Large

Eine schwarze Ausführung mit goldenen Akzenten und der 21-K-Goldfeder
Eine schwarze Ausführung mit goldenen Akzenten und der 21-K-Goldfeder
Von Erasmus, 5/14
Von Erasmus, 5/14
Von Erasmus, 5/14
Von Erasmus, 5/14

Den obigen Sailor 1911 habe ich nun schon einige Jahre. Er hat eine 21-K-Goldfeder in F und ein Patronen-/Konverter-Füllsystem. Unterscheiden muß man diese Ausführung von den kleineren 1911 Standard mit ihren 14-K-Goldfedern. Zwischenzeitlich gibt es den 1911 nicht nur in vielen verschiedenen Ausführungen bis zu Sterlingsilber und Demonstrator, sondern es gibt auch den Realo mit einem Kolbenfüllsystem.

Der 1911 kam 1981 auf dem Markt. Die Zigarrenform und die Ausführung der Akzente hat ohne Zweifel im Montblanc Meisterstück sein Vorbild. Auch andere japanische Hersteller wie Pilot oder Platinum haben Füllhalter mit dieser Grundform im Angebot. Wahrscheinlich aus rechtlichen Gründen werden diese Füller in Deutschland nicht bzw. nicht mehr angeboten.

Auf diese Feinheiten kann ich deshalb hinweisen, daß man den Sailor heutzutage im Ausland beziehen muß.

 

Maße und Gewicht:

  • Gewicht: 24 g; Kappe 6 g (Waage, auf 2 g genau)
  • Länge: geschlossen 14 cm; mit Kappe aufgesteckt 15,3 cm; ohne Kappe 12,4 cm
  • Griffstück Mitte: 1,1 cm
  • Corpus max.: 1,3 cm (mit Lineal gemessen)

 

Für wen kommt der Sailor in Frage?

Ich möchte es kurz machen mit der Qualität und Ausführung des 1911 Series, wie ich ihn besitze. Alles ist vorzüglich gemacht und alles funktioniert auch nach Jahren zuverlässig. Abnutzungserscheinungen gibt es auch keine. Die strahlenden Goldplattierungen sehen aus wie am Anfang. Der Sailor kommt also für jeden in Frage, der diese – zweifellos praktische – Grundform und hochwertige Ausführung schätzt. Zudem hat Sailor neben einer großen Federauswahl im Standardbereich auch einige Spezialfedern zu bieten, die man sonst nicht kennt.

 

Welche Merkmale gibt es?

Die Schraubkappe hat eine zuverlässige Innendichtung, die Kappe fällt nicht ohne Absicht ab. Die Halter trocknen nicht aus. Der eigengefederte Clip ist stark und fast sicher und dauerhaft. Auf dem kräfitgen unteren Ring der Doppelring tragenden Kappe steht "Sailor, Japan, Founded 1911". Das obere Kappenende ist ohne Signet. Die 24 mm lange, einfarbige 21-K-Goldfeder ist fein ziseliert und trägt den Sailor-Anker. Im Griffstück fixiert ein Gummiring den Corpus sicher. Dabei läuft Metallgewinde im Griffstück im Kunststoff-Gewinde des Corpus. Ich habe bei solchen Materialien noch nie Probleme gesehen, bei Metall in Metall deutlich häufiger. Dort drehen sich die Mundstücke gerne von alleine ab. Also hier kein eigentlicher Nachteil. Ein üblicher, im Volumen kleiner Drehkonverter oder eine Sailor-Patrone können verwendet werden.

 

Wie schreibt der Sailor?

Sailor gelten als hervorragende Schreiber "out of the box". Bei meinem war das nicht ganz so. Der berühmte horizontale Rückstrich! Nicht nur beim Sailor, bei vielen anderen Haltern, gerade auch japanischer Herkunft, hat der Rückstrich wenig Fluß, ist somit auch raspelig. Das hat sich auch nicht gegeben. Schließlich mußte der Halter, im Ermangelung eines deutschen Service, zunächst nach England ("Alles in Ordung, wir können nichts finden.") und anschließend nach Japan, wo die Feder gereinigt und neu justiert wurde. Das hat dann die üblichen 4 Monate gedauert (bei anderen japanischen Herstellern, wie z. B. Pilot, muß man das auch einrechnen), aber dann war er wieder da: Alles in Ordnung, diesmal ja. Seither schreibt die Feder etwas breiter, das ist durchaus europäisches fein, aber der Tintenfluß ist tadellos. Die Goldfeder hat minimale Elastizität und etwas Biß auf dem Papier ("ein bißchen sportliche Eigenschaften"), aber das paßt zu einer sehr sicher schreibenden feineren Feder. Sicher? Die Feder schreibt immer an, der Halter trocknet nicht aus und es gibt nie Tintenflußprobleme auch bei sehr geringem Druck. So muß es sein. Der recht leichte Halter liegt auch ohne direkte Balancierung (etwas mehr Gewicht vorne auf die Feder) ohne und mit Kappe sehr gut in der Hand.

 

Zusammenfassung:

Eigentlich ein langweiliger Test, der Sailor funktioniert einfach, wenn ma von den Anfangsproblemen absieht. Es ist klar, für den Service braucht man Zeit und hat etwas mehr Aufwand. Man muß ihn auch im Ausland kaufen. Dafür gibt es aber genügend Adressen, die man finden kann. Wie man den englischen Service beurteilen sollte, muß mit der einmaligen Erfahrung für mich offen bleiben. Muß solch ein Halter ins weite Japan, dann sind mehrere Monate einzukalkulieren.

Die normalen Federn werden angeboten in EF, F, MF (medium fine), M und B, dazu die Besonderheiten Zoom und Music. Schließlich gibt es eine immense Zahl von Spezialfedern Typ Nagahara. Die Unterschiede am besten unter http://www.sailorpen.com/index.html einsehen.

 

Für mich ist der Sailor 1911 Series F mit seiner 21-K-Goldfeder inzwischen zu einem lieben Begleiter geworden, den ich aufgrund seiner Schreibeigenschaften, seines Handlings und seiner Zuverlässigkeit sehr gerne verwende. Als Tinte kommt stilgerecht seit kurzem die bereits vorgestellte Sailor Jentle Ink Epinard zum Einsatz. Die beiden harmonieren sehr gut.

 

Ich hoffe, der Bericht hat gefallen. Viele Grüße: Thomas

 

Erasmus 5/14
Erasmus 5/14

Gästebuch

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Michael (Montag, 09 Juli 2012 09:10)

    Hallo Thomas,
    der Bericht ist sehr schön und es kommt dieser "Will-ich-haben.." Effekt auf.

    Michael

  • #2

    Thomas von pens-and-freaks.de (Samstag, 14 Juli 2012 19:01)

    Danke, Michael. Ein wertvoller, aber im Wesentlichen alltagstauglicher und sicherlich auch sehr robuster Füller ist das. Leider muß man ihn heutzutage im Ausland besorgen.
    Thomas

  • #3

    Thomas von PAF (Montag, 25 Februar 2013 22:08)

    Derzeit wird der Sailor mit der Sailor Blueblack benutzt, die mit dem Halter sehr gut marmoniert. Der 1911 hat seine Farbe jetzt gefunden.

  • #4

    pens-and-freaks (Sonntag, 17 März 2013 17:23)

    Man unterscheidet den Large vom Standard und vom Realo. Der Color ist die farbige Variante des Standard.
    Daneben gibt es noch Stahlfedervarianten wie Young und Mozaique.
    Die Large und die Kolbenfueller Realo haben Goldfedern in 21, die kleineren 14 Karat.
    Ansehen kann man das auf sailorpen.com.