Platinum 3776 Sai Limited Edition 3.000 Ex., Fine

 

Mein neuester Platinum ist ein Clear Demonstrator der aktuellen Limited-Edition-Serie Sai, vor der es 3.000 Stück geben wird. Das Exemplar trägt unterhalb des Cliprings im Metall des lip-and-Seal-Mechanismus die Zahl 0074. 

 

Er entspricht in Größe und Ausführung dem Century. Neben der LE Motosu (2011) und Shoij (2013), gab es dieses Modell bereits als Bourgogne in rot-transparent und als Chartres Blue in blau-transparent. 2013 kam nun als dritte Seenserie der Sai hinzu (3776 Exemplare). Es gibt fünf Seen in der Umgebung des Fujijama.

 

Die Technik unterscheidet sich nicht von diesen, bereits besprochenen Modellen Black und Chartres Blue, die Akzente sind allerdings silberfarben (rhodiniert) einschl. Drehkonverter. Um ein klares und einfaches Design zu ermögliche, verzichtete man auf einen Kappenring, den die Century und auch der Shoji tragen. Die rhodinierten Century-Federn mit dem Herzloch sind nur in F (teils auch als MF angegeben, was ich auch für richtiger halte), M und B verfügbar.

 

Die Leser mögen mir verzeihen und akzeptieren, daß ich diese Platinum-Modelle in dieser Häufigkeit zeige. Sie sind einer meiner Favoriten und bewähren sich seit einiger Zeit (fast ein Jahr der schwarze) im täglichen Einsatz. 

 

Ein bißchen größer dürften sie sein und der Kunststoff könnte sich etwas weniger nach Kunststoff anfühlen, mehr nach Porzellan. Das kann Sailor besser. Der transparente ist ebenso tadellos gefertigt wie meine anderen beiden. Bei den transparenten Schreibgeräten ist es aber immer so, daß sie tendenziell eher einfacher wirken und ein sattes Handgefühl weniger aufkommt. Bei den dreien fühlt sich der transparente blaue Chartres Blue allerdings am gediegensten an. Man sollte also nicht enttäuscht sein, wenn das Feel beim Look and Feel vielleicht nicht den Erwartungen entspricht. Der Schwerpunkt zumindest dieser Platinum-Modelle der 3776-Serien liegt eindeutig bei Praxistauglichkeit und Federqualität. 

 

So sieht die schlichte weiße Kartonverpackung aus mit ihrer violetten Innenauskleidung und den darin enthaltenen Sachen: Anleitung, Garantiekarte, Anmerkungsblatt zu diesem LE-Modell und vor allem zwei Patronen, ein Konverter und ein Stempel. Stempel? Ja. Man kann neben das Geschriebene stempeln, daß man die Pigment-Tinte verwendet hat, die so resistent sein soll. Patinum ist nämlich nicht nur auf seine Füller, sondern auch auf seine selbst entwickelten Tinten sehr stolz. Neben einer blauen Pigmenttinten-Kartusche eigenen Formats ist eine Carbon-Patrone dabei. Es soll die schwärzeste Tinte des Marktes sein. Gegen Mehrpreis gibt es bei Platinum ja auch Adapter, um internationale Patronen zu verwenden.

 

Technisches Herzstück dieser Serie ist der "Slip & Seal"-Mechanismus, den man bei den Transparenten genau ansehen kann. Er verhindert ein Austrocknen der Tinte – auch nach Nichtbenutzung des Halters über ein Jahr. Auch die "gefährlichen" resistenten Tinten können daher dem Füllhalter nichts anhaben. Darauf achtet die Traditionalfirma aus Tokio. In der heutigen Zeit fast schon rührend. 

 

Ein Größenvergleich mit einem bekannten Demonstator. Der TWSBI Diamond 580 ist im Corpus deutlich stattlicher. Die Feder macht den Unterschied!

Die rhodinierte 14-K-Goldfeder in F (im Schliff MF)
Die rhodinierte 14-K-Goldfeder in F (im Schliff MF)
Mitgelieferter Stempel: für Platinum-Pigment-Tinte
Mitgelieferter Stempel: für Platinum-Pigment-Tinte
Die mitgelieferten Patronen: Carbon-Ink und blaue Pigment-Ink
Die mitgelieferten Patronen: Carbon-Ink und blaue Pigment-Ink

 

Nach den vielen Bildern nun abschließende Sätze zur Beurteilung:

Mir gefällt der Sai sehr gut, die Feder ist, wie immer, sehr gut "out of the box". Sie läuft sanft mit Feedback, wie es bei den Japanern so typisch ist. Der Tintenfluß ist meiner Meinung nach perfekt abgestimmt. Die Feder ist ausgezeichnet montiert. Wenn auch als F ausgezeichnet, entspricht sie mehr einer MF, da sie etwas sanfter und breiter ausfällt. Sie entspricht dabei in etwa einer Lamy 2000 F. Momentan habe ich eine kräftige Diamine Evergreen eingefüllt, die ich noch vorstellen werde. Vielleicht harmoniert die Diamine Salamander mit weniger Sättigung und mehr Shading besser mit dem Federaggregat. Bei meinem ersten Platinum Black hatte es ja auch gedauert, bis ich DIE Tinte für ihn gefunden hatte, auch eine Diamine, die Monaco Red. Die stärker gesättigte de Atramentis Orientrot war zu kräftig gewesen und hatte das feine Schriftbild der Soft Fine nicht so gezeigt. Zum abschluß nich ein Schriftbeispiel mit dieser Tinte. 

 

Ich hoffe, der Artikel hat euch gefallen.

 

Viele Grüße

Thomas

600 dpi
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Kommentare: 7
  • #1

    pens-and-freaks (Freitag, 14 Februar 2014 21:10)

    Bitte die Ergänzungen zur MF-Feder beachten. Obwohl als F auf der Feder ausgezeichnet, ist sie bei Anbietern als MF bezeichnet, was vom Schliff her auch genau zutrifft. Ich kann mir gut vorstellen, daß die weniger "griffige" Feder eher den Gewohnheiten der Kundschaft entspricht. Die F schreibt sich eher wie eine klassische 50er-Jahre-Feder aus Deutschland, z. B. in einem Pelikan 400 (N/NN).

  • #2

    C. (Donnerstag, 20 Februar 2014 20:29)

    Moin Thomas,
    ein sehr, sehr schöner Bericht und ein wunderschön Füllhalter. Ich hadere noch mit meiner Entscheidung bei der Suche nach "DEM" Füllhalter, aber Dank Dir rangiert Platinum da ganz, ganz weit oben. Meine Unsicherheit bezieht sich lediglich noch auf die Reichweite der Patronen und des Konverters. Hier bin ich fleißig am Informationen sammeln und versuche parallel Vergleichstest mit meinen zur Verfügung stehenden Mitteln durchzuführen.

    Kannst Du zum Einsatz des Patronen-Adapters eine Aussage treffen? Die Länge der kurzen Patr. beträgt 38 mm und die der langen Patr. 73 mm (Quelle: cultpens). Die kurze Patrone passt auf jeden Fall, wie sieht es mit der langen Patrone aus? - Das wäre einfach die Wunschvorstellung bzw. meine Traumwelt, wenn das passen würde.

    Ist die Aussage zu der Federbreite, F-Feder tendiert zu MF, auch auf die anderen Century-Modelle anwendbar? Sofern ich etwas überlesen habe, bitte ich um Berichtigung.

    Beste Grüße und einen schönen Abend,
    C.

  • #3

    pens-and-freaks (Donnerstag, 20 Februar 2014 20:59)

    Hallo C.,
    vielen Dank für den Kommentar.
    Die üblichen F sind schmaler und richtig fein, die SF etwas elastischer sls die F.
    Breitere Federn kenne ich nicht.
    Wie der Adapter aussieht, weiß ich nicht.
    Die lange. Patronen sind aber zu lang! Hatte nur eine Lamy zur Hand, ist aber bei der langen Pelikan ähnlich und somit vergleichbar.
    Aber dir Century sind gerade in der Längr zierlich und es kann der voluminöse President in F, M, B eine Alternative sein.
    Bitte nicht enttäuscht sein, der Sailor 1911 Large macht mehr her und es gibt ihn auch als Demonstrator. Der witkliche Punkt bei Platinum ist das Schreibvermögen. Die Sailor haben mehr Streuung und kosten mehr.
    Und die scharfe und ausdrucksvolle Schliff ist Freunden runder Federn vielleicht der Tick zuviel an Feedback.
    Die breiteren Federn können eventuell geschmeidiger sein.
    Und: Ein Sai wirkt einfach und klappriger als z. B. der Chartres Blue, den ich mir wieder kaufen würde. Dennoch mag ich den Sai, die Vorgänger sind leider (wohl) inzwischen ausverkauft.
    Ob dabei die rhodinierten Federn nur im Sai breiter sind und daher teils als MF bezeichnet werden, kann ich nicht sagen.
    Eine Firma wie la Couronne du Comte wird das wissen oder nachsehen können.

    Für mich wäre der President auch interessant.

    VG Thomas

  • #4

    pens-and-freaks (Montag, 24 Februar 2014 18:28)

    Den President in F habe ich schon bestellt.

  • #5

    C. (Dienstag, 25 Februar 2014 20:51)

    Hallo Thomas,
    vielen Dank für den Vergleichstest mit der Patrone. Das wäre auch einfach zu schön gewesen, wenn das gepasst hätte.

    Im Internet laufen einem die Vorgänger Modelle ab und zu noch über den Weg, aber ich habe tatsächlich den Platinum President schon ins Visier genommen. - Nicht zuletzt wegen Deiner Berichterstattung zu den Platinum Füllhaltern und Deiner Empfehlung in der Füllerfrage 2/14. Es scheint sich um einen durchdachten Füllhalter zu handeln bei dem, wie Du schriebst, das Schreibvermögen im Vordergrund steht. Genau sowas suche ich.

    Ich hatte auch schon mit einem Händler Kontakt aufgenommen, weil der President mit "Rhodium-Trim" verfügbar war, jedoch war ich einen Tag zu spät.
    Sofern ich in der Zwischenzeit nicht fündig werde, bin ich auf Deinen Bericht sehr, sehr gespannt.

    Einen schönen Abend,
    Christoph

  • #6

    pens-and-freaks.com (Dienstag, 25 Februar 2014 21:10)

    Danke, Christoph, für Deine Anmerkungen. Ich bin auch auf den President gespannt. Der Halter ist beim Großhändler bestellt und wird hoffentlich bald zum Fachhändler kommen. Das Zuschicken wird dann wieder sehr schnell gehen, wie bei dieser Firma üblich.

    Auch wenn die Feder rigider sein soll und auch der "Slip and Seal"-Mechanismus fehlt, könnte der President eine gute Lösung sein. Es kann aber auch anders kommen. Ich bin gespannt. Dennoch: Auch ein Sailor 1911 Large oder ein Pilot 823 kann eine sehr gute Alternative sein. Schade, daß man das hierzulande nicht testen kann.

    VG Thomas

  • #7

    pens-and-freaks (Donnerstag, 06 März 2014 20:10)

    http://www.fountainpennetwork.com/forum/index.php/topic/262037-a-platinum-sai-pen-from-okinawa/#entry2915841